Die Geschmacksknospen für den Bittergeschmack sitzen am Zungengrund. Kinder besitzen davon mehr und sind gegen Bitterstoffe empfindlicher. Ältere Menschen haben weniger Geschmacksknospen und so weniger geschmacksempfindlich.
Bitterstoffe sind uns bekannt von sogenannten Lebenselixieren (Theriaks). Heute noch gebräuchlich ist zum Beispiel der Schwedenbitter.
In der Volksmedizin wußte man schon lange, dass das Trinken eines bitteren Trankes den Körper kräftigt.
Wirkung der Bitterstoffe
Bitterstoffe können anscheinend viel bewirken. Hier kommt eine recht lange Liste:
- Sie regen den Appetit an, sowie die Produktion der Verdauungssäfte in Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse. Sie unterstützen so die gesamte Verdauungstätigkeit.
- Gleichzeitig wirken sie entblähend, gärungs- und fäulnishemmend und verbessern die Resorption von Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien.
- Außerdem helfen Bitterstoffe, das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers zu regulieren.
- Man setzt sie bei Erkältungskrankheiten ein. Sie wirken schweißtreibend, fiebersenkend und unterstützen das Immunsystem.
- Bitterstoffe regen die Blutbildung an. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie unter anderem vermehrt Eisen und Vitamin B12 resorbieren.
- Sie wirken Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Schwächezuständen entgegen.
- Das vegetative Nervensystem wird ausgeglichen. Bessere Entspannung führt zu mehr Antrieb.
- Bitter ist gut für das Herz, sagt der Volksmund. Bitterstoffe können dafür sorgen, dass die Herzkranzgefäße besser durchblutet und auch das Blut und die Wärme im ganzen Körper besser verteilt werden. Eine Chance für Menschen mit chronisch kalten Händen und Füßen.
- Stimmung, Lebensenergie und Antriebskraft können sich erhöhen, da Bitterstoffe den Tonus der glatten Muskulatur steigern können.
Verwendung
Bittere Heilpflanzen nimmt man u.a. als Nahrungsmittel zu sich. Dazu eignen sich zum Beispiel Chicorée oder Löwenzahnsalat.
Aber auch als Tee oder als alkoholischer Auszug kommen sie zum Einsatz, z.B. Schwedenbitter, Aperitif, Digestif, Bitterelixier.
Bei Übersäuerung des Magens und bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sollte man Bitterstoffe nicht einnehmen.
Auch bei Gallensteinen sind sie eher nicht geeignet, da Bitterstoffe die Galle anregen.
Wer sehr sensitiv ist bemerkt evtl. auch eine Beeinflussung des Blutdrucks. Deshalb ist es bei dem einen oder anderen Anwender angezeigt, genau auf die Zustatenliste des Bittermittels zu schauen.
Beispiele für Pflanzen mit Bitterstoffen
- Andorn,
- Artischocke,
- Engelwurz,
- Gelber Enzian,
- Hopfen,
- Ingwer,
- Löwenzahn,
- Schafgarbe,
- Tausengüldenkraut,
- Wermut
Literatur
- Ursel Bühring: „Alles über Heilpflanzen“ und weitere Bücher
- Susanne Fischer-Rizzi: „Medizin der Erde“ und weitere Bücher
- Dr. med. Anja Maria Engelsing: „Frauenkräuter“
- Siegfried Bäumler: „Heilpflanzen Praxis Heute“
- Siegrid Hirsch & Felix Grünberger: „Die Kräuter in meinem Garten“
- Andrew Chevallier: Das große Lexikon der Heilpflanzen“
- Peter Kaufhold: „PhytoMagister“
- Stephen Harrod Buhner: „Pflanzliche Virenkiller“
- Wolf-Dieter Storl: „Die Unkräuter in meinem Garten“
- Elvira Bierbach & Michael Herzog: “ Handbuch Naturheilpraxis“
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