Die Mikroimmuntherapie ist eine schonende Therapie zur Regulierung des Immunsystems, da sie seine natürliche Funktionsweise fördert und unterstützt.
Der Mensch ist von Natur aus mit einem Immunsystem ausgestattet, welches auf interne und externe Ereignisse kompetente Abwehrmechanismen bereithält.
Die Anforderungen unseres Zeitalters an unser Immunsystem sind enorm vielfältig. Stress, vor allem Stress, Traumen, Umweltbelastungen und Toxine führen zu einer Überlastung des Systems. Der Organismus mit seinem von Natur aus funktionierendem Abwehrmechanismus kann dann ins Wanken geraten.
Die Mikroimmuntherapie setzt genau an dieser Stelle an. Sie unterstützt das Immunsystem dort, wo es mit der Auseinandersetzung mit der Erkrankung überfordert ist.
Der Belgische Arzt Dr. Maurice Jenaer hat bereits 1967, vor 50 Jahren die Mikroimmuntherapie begründet. Seither wurde viel geforscht in der Immunologie. Das hat beispielsweise zur Entdeckung neuer Immunbotenstoffe geführt. Mittlerweile ist bekannt, dass circa 90 % der Erkrankungen in Verbindung mit dem Immunsystem stehen. Das Einsatzspektrum der MIT hat sich um weitere Bereiche vergrößert.
Was ist Mikroimmuntherapie (MIT)?
Die Mikroimmuntherapie setzt stark verdünnte Immunbotenstoffe ein, die für die Kommunikation zwischen den an der Immunreaktion beteiligten Zellen des Immunsystems verantwortlich sind.
Sie arbeitet mit einer besonders niedrigen Dosierung (very low dose). Durch diese sanfte Stimulation ist eine Beeinflussung und Modulation zurück zu einer wirksamen Immunantwort möglich.
Die Mikroimmuntherapie ist eine ganzheitlich ausgerichtet Therapie und ist ein Teil der Komplementärmedizin. Sie kann sowohl ergänzend als auch als alleinige Therapiemethode eingesetzt werden.
Bei der Suche nach Ursachen und Auslösern von Erkrankungen geht die Mikroimmuntherapie davon aus, dass chronische Krankheiten erregersassoziiert sind.
Erreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten belasten unser Immunsystem und können zu Erkrankungen führen. Es kann aber auch sein, dass das Immunsystem selbst aus unterschiedlichen Gründen geschwächt ist oder überreagiert.
Das Immunsystem
Unser Immunsystem ist eine ziemlich geniale Einrichtung.
Alles entsteht zunächst aus einer Stammzelle. Die Stammzelle kann sich selbst vermehren, aber auch Zellen mit anderen Eigenschaften bilden und differenzieren. Im Blut- und Lymphsystem enthalten sind verschiedene Zellen, die als unser immunologisches Abwehrsystem dienen. Es enthält eine unspezifische und eine spezifische Abwehr.
Die unspezifische Abwehr wird bei Infektionen mit z.B. Bakterien aktiviert.
Extrazelluläre Bakterien sind z.B. Streptokokken, Staphylokokken, Neisserien, Escheria coli, Klebsiellen, Pilze und Parasiten. Nachweisbar im Blut sind lediglich Proteine der Bakterien und keine spezifischen Antikörper gegen das Bakterium, z.B. Strptolysin bei Streptokokken.
Bei intrazellulären bakteriellen Erregern wie Borrelien, Chlamydien, Rickettsien, Yersinien etc. agieren die Makrophagen als antigenrepräsentierende Zellen. Es kommt zu einer adaptiven, das heißt erlernten Immunantwort. Es sind spezifische Antikörper nachweisbar.
Bei einem viralen Infekt oder einem Re-Infekt kommt es zu einer erlernten, spezifischen Abwehr bzw. spezifischen Immunantwort. Es spielen aber andere Mechanismen eine Rolle als bei einem bakteriellen Infekt.
Immunabwehr und Zytolyse
Viren haben keine Proteinhülle. Um zu überleben, müssen sie ihren genetischen Code in das Genom einer Wirtszelle einbauen. Viral infizierte Zellen sind pathogen, also krank.
Bei der Zellteilung kommt es dazu, dass die DNA mit dem durch das Virus veränderten Genom abgelesen und somit eine weitere pathogene Zelle erzeugt wird.
Eine virusinfizierte Zelle muss vom Immunsystem als solche erkannt und zerstört werden. Die Zerstörung körpereigener Zellen nennt man Zytolyse. Jede Form der Zytolyse ist eine Form autoimmuner oder autoaggressiver immunologischer Antwort.
Einige Viren sind sehr intelligent, da es um ihr Überleben geht. Sie können sich sozusagen verstecken und so langjährig in unserem Körper persistieren. Anscheinend sollen sie sogar in der Lage sein, bestimmte Teile des Genoms an- und auszuknipsen. Rätselhafte Symptome ohne eindeutige Zuordnung oder Ursache machen sich möglicherweise bemerkbar.
Bei der spezifischen Immunabwehr sondern die B-Lymphozyten spezifische Antikörper ab, die sich gegen das Anti-Gen des viralen Eindringlings richten. Nachdem dieser bekämpft ist, bleiben Memory – Zellen, sogenannte Gedächtniszellen, im Immunsystem erhalten. Sie können bei einem erneuten Infekt schnell neue B-Lymphozyten aktivieren und spezifische Antikörper bilden.
Nur ein gut funktionierendes Immunsystem ist in der Lage, Erregern erfolgreich zu begegnen.
Unser Immunsystem ist als ein in sich geschlossenes Netzwerk zu verstehen, das auf äußere und innere Veränderungen reagiert. Diese Veränderungen können zum Beispiel durch Erreger, Hormone oder die Psyche hervorgerufen werden.
Jede Änderung in einem Regelkreis zieht eine Mitveränderung aller anderen Akteure des Systems nach sich.
Wünschenswert ist eine Beeinflussung ohne unerwartete Abweichungen oder schädigende Nebenwirkungen.
Anwendungsgebiete der Mikromimmuntherapie
Die MIT setzt dort an, wo sich das Immunsystem im Ungleichgewicht befindet. Die Ursachen des Ungleichgewichts werden vermutet bei äußeren Faktoren wie Umweltverschmutzung, Viren, Bakterien, Parasiten, Stress, schlechter Ernährung, Toxine oder auch inneren Faktoren wie psychische oder hormonelle Belastungen.
Folgende Anwendungsgebiete können wir mit der MIT begleiten
- Akute und chronische Erkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- Virusinfektionen und -reaktivierungen
- Bakterielle Infektionen
- Allergien
- Stress
- Depressionen
- Neurologische Krankheitsbilder
- Altersbedingte Erkrankungen
- Knochen- und Gelenksbeschwerden
Häufig können schleichende, langwierige Prozesse zu Fehlfunktionen des Immunsystems führen.
Die MIT trainiert das Immunsystem, damit es wieder effizient arbeitet. Dieses Training kann durchaus einige Wochen, Monate oder länger dauern.
Funktionsweise der MIT
Das Immunsystem setzt Zytokine ein. Es sind die Botenstoffe, die maßgeblich an allen Immunreaktionen koordinierend beteiligt sind. Zu den Zytokinen zählen unter anderem Interferone, Interleukine, hämatopoetische Wachstumsfaktoren, Chemokine und Wachstumsfaktoren.
Zytokine werden in extrem hohen Verdünnungen verwendet. Diese hohen Verdünnungen entsprechen denen der physiologischen Bedingungen, welche im menschlichen Körper vorkommen. Auch in unseren Zellen sind die Substanzen bis zur Unmessbarkeit verdünnt.
Rita Levy Montalcini hat bereits 1950 eine Substanz gefunden, die das Wachstum der Nerven fördert, wofür sie 1986 zusammen mit Stanley Cohen den Nobelpreis für Medizin erhielt. Sie wies nach, dass die Substanz noch bei einer billionenfachen Verdünnung in vitro (im Reagenzglas) Wirkung zeigte.
Diese Erkenntnis nutzt die MIT. Sie verwendet verschiedene Verdünnungen von Zytokinen für unterschiedliche therapeutische Ziele.
Eine weitere Komponente, die hier Anwendung findet, ist das Arndt – Schultz – Gesetz, welches bereits um 1900 entdeckt wurde:
- Eine niedrige Verdünnung stimuliert die physiologische Wirkung einer Substanz
- Eine mittlere Verdünnung moduliert (harmonisiert) die physiologische Wirkung einer Substanz
- Eine hohe Verdünnung hemmt die physiologische Wirkung einer Substanz.
Die in der MIT zum Einsatz kommenden Wirkstoffe bzw. Substanzen sind weder tierischen noch menschlichen Ursprungs. Es kommen biotechnologische Verfahren zum Einsatz.
MIT nutzt Globuli, ist aber keine Homöopathie
Die Mikroimmuntherapie entspricht nicht der klassischen homöopathischen Methode. Sie verwendet nicht das Ähnlichkeitsprinzip, welches der Homöopathie zugrunde liegt.
Da die MIT Gleiches mit Gleichem behandelt, entspricht diese Therapieform der Isopathie.
In der Homöopathie geht es um die Behandlung von Ähnlichem mit Ähnlichem!
Die Labore der MIT nutzen bei der Herstellung der Verdünnungen homöopathische Potenzierungsschritte inlusive Verschüttelung und Dynamisierung. Aufgrund dieser Herangehensweise vermeidet die MIT toxische Belastungen sowie unerwünschte Nebenwirkungen.
Bei der Anwendung von Mitteln der MIT kann es ähnlich wie in der Homöopathie zu einer möglichen Erstverschlimmerung kommen. Die unerwünschte negative Beeinflussung durch allopathische Mittel wie Interferone, Corticoide oder Zytostaika, deren Anwendung u. a. zur Hemmung und Schwächung des Immunsystems führen, kann entfallen.
Wie läuft die Behandlung mit der MIT ab?
Der erste Schritt ist zunächst eine ausführliche Anamnese. Welche Fragestellungen und bisherigen Befundungen erforderlich sind, können Sie im verlinkten pdf abrufen. Diese Unterlagen bringen Sie bitte in Kopie zu unserem Erstgespräch mit.
Die ausführliche Anamnese dient dazu, die Anforderung an die Labordiagnostik möglichst präzise zu formulieren. Es ergibt sich eine erste Hypothese, die mittels Labor zu bestätigen ist.
Für die Spezial – Laboruntersuchungen ist eine Blutabnahme erforderlich.
Die Laboruntersuchungen dienen dazu, virale Belastungen zu ermitteln und den Zustand des Immunsystems zu begutachten. Chronische und autoimmune Erkrankungen machen die Testung der Herpesviridae, also reaktivierbare Viren grundsätzlich erforderlich.
Die Auswahl des notwendigen mikroimmuntherapeutischen Medikaments erfolgt auf Basis der Laborauswertungen und der Art der aktuellen Beschwerden. Die Behandlungsdauer kann je nach Krankheit und betroffener Person sehr verschieden sein.
Zusätzliche Maßnahmen spreche ich mit Ihnen gemeinsam ab. Dazu gehören unter anderem die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, wie Minerale, Vitamine, sowie eine Umstellung der Ernährungsweise, ggf. auch eine Änderung des Lebensstils als auch Empfehlungen für weitere therapeutische Maßnahmen, z.B. Familienstellen.
Wie erfolgt die Einnahme des Mittels?
Die Einnahme der Substanzen erfolgt in Form von Globuli. Die Kügelchen befinden sich in durchnummerierten Kapseln, die in der vorgegebenen Reihenfolge dem Blister entnommen werden.
Die Durchnummerierung hat den Sinn, dass die Informationen in zeitlich abgestufter Weise an die Immunzellen übertragen werden. So wird die natürliche Immunantwort nachgeahmt und dabei optimiert.
Die Kapseln werden geöffnet. Der Inhalt wird unter die Zunge gestreut und über die Schleimhäute im Mund direkt in das Lymphsystem aufgenommen. So werden die in den Kügelchen enthaltenen Informationen unmittelbar an das Immunsystem übertragen.
Eine weitere Veränderung der Globuli durch zusätzliche Verdünnung (Verkleppern) mittels Wasser oder Alkohol ist nicht erwünscht. Dies verändert die genau abgestimmte Dosierung und verfälscht die Wirkweise der Mittel.
Mikroimmuntherapie hat nichts mit Homöopathie zu tun. Die Mittel der MIT entsprechen nicht herkömmlichen homöopathischen Arzneimitteln, auch wenn sie als Globuli daher kommen. Deshalb ist ein Verkleppern der „MIT – Globuli“ nicht im Sinne der MIT und nicht im Sinne des therapeutischen Erfolgs.
Welche Vorteile bietet die Mikroimmuntherapie?
Die Mikroimmuntherapie konzentriert sich auf die Ursachenbehebung statt auf reine Symptombehandlung. Sie ist für unterschiedliche Patientengruppen interessant.
Es ist eine gut verträgliche Therapie, die insbesondere bei chronischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird. Oftmals geht es um Symptome, die keine eindeutige Ursache haben. Die Untersuchung des Immunstatus kann Aufschluss darüber geben, wie Ihr Immunsystem arbeitet. Der Immunstatus ermöglicht es, Ursachen aufzudecken, die bisher nicht in Betracht gezogen wurden.
Ziel ist es, dem Patienten langfristig und nachhaltig zu helfen. Es geht um die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit des Immunsystems. Daraus folgt, dass die MIT eine Hilfe zur Selbsthilfe für das Immunsystem darstellt.
In der MIT kommen Immunbotenstoffe in physiologischer Verdünnung (very low dose) zum Einsatz. Sie können die natürliche Immunreaktion fördern, aber auch gezielt überschießende Immunreaktionen zum Beispiel bei Entzündungen oder Allergien eindämmen.
Die MIT erlaubt eine Kombination mit anderen Therapieansätzen und mit der schulmedizinischen Behandlung.
Literatur
Dr. phil. I Corinne I. Heitz Mikroimmuntherapie Diagnostik und Therapie immunologischer Erkrankungen
MeGeMit Die Grundzüge der Mikroimmuntherapie
Dr. Petra Blum Rezidivierende Infekte / EBV
Wie geht es weiter?
Wenn Sie sich für die Mikroimmuntherapie und eine Begleitung durch mich interessieren, dann bereiten Sie unser gemeinsames Erstgespräch am besten durch den hier abrufbaren Anamnesebogen vor.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen, erreichen Sie mich am Besten unter +49 170 4551306 oder per E-Mail via Kontakt.