Was ist Homöopathie? Zeit seines Lebens forschte Samuel Hahnemann an einer möglichst sanften Form der Behandlung von Menschen.
Er lebte von 1755 bis 1843, war Chemiker, Arzt, Übersetzer und Autor wissenschaftlicher Abhandlungen.
Er ist der Begründer der Homöopathie.
Hahnemann erforschte nicht nur die Anwendung von potenzierten Arzneimitteln. Er war auch ein begnadeter Wissenschaftler. Einige seiner Erfindungen werden auch heute noch genutzt, z.B. in der Weinherstellung.
Ein Arzt und Heilkundiger war für ihn jemand, der nach deutlich einzusehenden Gründen (also nicht durch Ergrübeln) zur Wiederherstellung der Gesundheit sanft, schnell, gewiss (mit Sicherheit) und dauerhaft, und damit zur Heilung befähigt ist.
Während im 1. Organon 1810 nur die Rede von der kleinstmöglichen Gabe einer Arznei war, präzisierte er seine Forschungen durch Anwendungen an sich selbst, seiner Familie und durch tausendfache Anwendungen am Patienten unter der These „Similia similibus curentur“ (Heile Ähnliches mit Ähnlichem) und hinterließ genaue Anweisungen zur Potenzierung (Potenzierung von 1:100) und Anwendung.
Er testete bei besonders sensiblen Patienten Riechpotenzen um darüber hinaus zur Entwicklung der LM bzw. Q-Potenz (Quinquagintamillesemal) zu gelangen, die erst durch Pierre Schmidt in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts nach Veröffentlichung des 6. Organon 1926 durch Richard Hehl wieder entdeckt und zur Anwendung gelangt ist.
Bereits seine Zeitgenossen belächelten und bekämpften schon allein die hohen Verdünnungen und Potenzierung einer Arznei. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn das 6. Organon mit der Anleitung zu Q-Potenzen (einer Potenzierung von 1:50.000) so lange für die Öffentlichkeit unzugänglich war.
Was steckt nun aber hinter einer Arzneimittelprüfung?
In der Homöopathie werden Arzneimittel ausschließlich an gesunden Menschen getestet. Kurz gesagt, wird ein Arzneimittel in der C30 so oft eingenommen, bis sich Symptome einstellen. Wenn ein Arzneimittel in der Lage ist, solche Symptome zu erzeugen, so ist es in der Lage, ähnliche Krankheitssymptome zu stoppen. Hahnemann postulierte, dass die durch ein Arzneimittel erzeugte Kunstkrankheit deutlich stärker ist als die durch ein Agens verstimmte Lebenskraft (Krankheit).
Ich erkläre die Wirkweise der Homöopathie gern so, dass durch die Interferenz zweier ins Wasser geworfener möglichst ähnlicher Steine entstehende Wellen gegenseitig verlöschen.
Selbstmedikation
Wer meint, er hätte durch Selbstmedikation das genau richtige Mittel für sich gefunden und nimmt es nun nach alter Manier, täglich und möglichst oft und Wochen oder gar Monate lang ein, kann durchaus auch in so eine Arzneimittelprüfung geraten und wundert sich, dass er dann eine Verstärkung bzw. Entwicklung unerwünschter Symptome zur Kenntnis nehmen muss.
Das hat auch nichts mehr mit der in der Homöopathie bekannten Erstverschlimmerung zu tun, die sich bei einem gut gewählten Mittel und bei potenter Lebenskraft schon mal kurzfristig einstellen kann und dann zu einer deutlichen Besserung aller Symptome führt.
Was versteht die Homöopathie unter Potenzen bzw. dem Potenzieren?
Potenzieren bedeutet im homöopathischen Sinne „Kräfte entfalten durch Verdünnen“.
Die Ausgangssubstanzen können zum Teil sehr giftig sein. Genutzt werden Pflanzen, Tiere, Mineralien, chemische Stoffe und auch Krankheitsprodukte. Sie werden bei der Herstellungsprozedur in mehreren Schritten stark verdünnt und nach jedem Verdünnungsschritt kräftig und rhythmisch geschüttelt (dynamisiert). Diese Methode bewirkt, dass sich die Kräfte des Mittels noch stärker entfalten, obwohl es ja verdünnt wird. Es gibt D-, C- M- und LM-(Q-) Quinquagintamillesemal) Potenzen, dabei steht
- D für Verdünnungsschritte im Verhältnis 1:10 (hat Constantin Hering entwickelt)
- C für Verdünnung im Verhältnis 1:100
- M ist eine Abkürzung für eine C 1000
- LM oder Q für Verdünnungsschritte 1:50000
Für eine D1-Potenz z.b. wird 1 Tropfen. der gelösten Substanz oder Urtinktur mit 9 Tropfen Alkohol verschüttelt. Die D2 entsteht durch Verschüttelung von 1 Tropfen der D1 mit 9 Tropfen Alkohol usw..Als Faustregel lässt sich sagen, dass Potenzen bis zur D12 oder C12 (Tiefpotenzen) mehr auf körperlicher Ebene wirken, mittlere Potenzen bis D30 bzw. C30 sowohl auf körperlicher, als auch energetischer Ebene und Hochpotenzen ab D30/C30 überwiegend auf energetischer Ebene.
Anwendung homöopathischer Mittel
Eine Einführung in die Homöopathie verdeutlicht, dass die Anwendung homöopathischer Mittel nicht einfach ist. Das Standardmittel gegen Schnupfen oder Kopfschmerzen z.B. gibt es nicht, es müssen in die Auswahl immer eine Vielzahl von Symptomen mit einbezogen werden, die Gefahr einer Fehleinschätzung und das damit verbundene Herauszögern eines Arzt- bzw. Heilpraktiker Besuches ist nicht zu unterschätzen.
Regeln für die Selbstmedikation
Ausschließlich akute Erkrankungen sowie fieberhafte Infekte bitte nur bei Erfahrung mit homöopathischen Mitteln behandeln. Am besten nur 1 Mittel anwenden. Wenn Sie in ärztlicher Therapie sind, sollte man die homöopathische Selbstmedikation sowohl mit dem Arzt als auch dem Heilpraktiker absprechen. Falls die Homöopathika keinen oder nicht sofort Erfolg zeigen, sollte man nicht wahllos verschiedene Mittel hintereinander anwenden, das verkompliziert nur den Fall und macht es dem Homöopathen schwer noch zu helfen.
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