Müdigkeit mit Darmproblemen zeigt oft als erstes an, dass etwas im Körper nicht stimmt.
Als allgemeines Krankheitssymptom begleiten Müdigkeitsgefühle ganz unterschiedliche Gesundheitsprobleme.
Bei einigen Erkrankungen leiden die Betroffenen stärker als üblich unter Müdigkeit. Das ist häufig in der Praxis der Fall bei
- akuten wie chronischen Infektionen, Entzündungen
- Blutarmut
- niedrigem Blutdruck, Bluthochdruck
- Herzleiden
- Lungenerkrankungen
- Nieren- und Leberschäden
- Hormon- und Stoffwechselstörungen
- bestimmten Autoimmunerkrankungen
Auf 3 Gründe von Müdigkeit will ich heute etwas näher eingehen: Pfeiffersches Drüsenfieber, Lebererkrankungen und Magen – Darmerkrankungen.
Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose)
Häufig im Zusammenhang mit Müdigkeit fällt die durch das Epstein-Barr Virus (EBV) ausgelöste Infektionskrankheit im Zusammenhang mit dem Symptom Müdigkeit auf. Im Kindesalter kann die Erkrankung auch unbemerkt verlaufen. Bei Erwachsenen treten meist grippeähnliche Beschwerden auf.
Symptome
- Fieber, Halsweh, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie geschwollene, aber nicht oder nur wenig schmerzende Lymphknoten, vor allem an Hals und Nacken.
- Nach überstandener Infektion hält die Müdigkeit mitunter noch Wochen an.
- Bei ungünstigen Lebensumständen kann der EBV wieder aufflammen, so berichten Betroffene.
Eine zurückliegende Mononukleose kann auch als Ursache für ein chronisches Müdigkeitssyndrom gelten.
Bei Verdacht sich mit dem EBV infiziert zu haben, sollte zunächst ein Immunologisches Labor den Titer und das Infektionsstadium feststellen.
Das EBV schläft nicht
Das Epstein-Barr Virus (EBV, HHV4) ist ein humanpathogenes Herpesvirus.
Ab dem 40. Lebensjahr sind ca. 98 % der Menschen mit EBV infiziert. Nur ca. 40 % der Infizierten macht bei der Primärinfektion das Pfeiffersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) durch.
Ein besonderes Merkmal des EBV ist seine Fähigkeit zur Persistenz im Organismus nach einer erfolgten Infektion, d. h. es verbleibt nach einer Erstinfektion lebenslang im Wirt, vor allem in B-Lymphozyten und Epithelzellen. Im Normalfall kommt es nicht zu einer systemischen Immunaktivierung oder Erkrankung.
Allerdings können infolge der lebenslangen Persistenz des Erregers Reaktivierungen auftreten, insbesondere in Phasen einer Abwehrschwäche, die noch verstärkt wird bei Stress und Angst.
Aufgrund der hohen Variabilität des Krankheitsbildes der aktiven EBV-Infektion und der Überlappung mit den klinischen Bildern anderer Erkrankungen kommt einer sicheren EBV-Diagnostik eine große differentialdiagnostische Bedeutung zu.
Zielführend soll nach erfolgter Diagnostik eine Mikroimmuntherapie, die Gabe von hochdosierten Vitamin C Infusionen sowie der Ausgleich des Mangels von Vitamin B, D, Magnesium, Zink, Eisen, Selen und Lysin sein.
Daher hat es sich auch hier in der Praxis erwiesen, dass zusätzlich eine Ernährungsumstellung viel bringen kann.
Stress und Angst und ggf. belastende Blockaden sollten gerade bei EBV – Infizierung möglichst gering gehalten und am besten ausgeschaltet werden.
Gerne begleite ich Sie nach einem ausführlichen Anamnesegespräch, körperlicher Untersuchung und gezielter Labordiagnostik mit auf Sie abgestimmten Hinweisen zur Ernährungsumstellung und Maßnahmen, die dem Darm gut tun sowie unterstützender Hilfestellung unter anderem durch Homöopathie.
Gerade bei EBV haben viele Betroffene berichtet, dass Antibiotika – Gaben bei anderen Gelegenheiten eine Verschlechterung des Gesamtbefindens und damit Vorschub für die Symptomatik des heimtückischen EBV leistete.
Müde aufgrund von Lebererkrankungen
Die Leber regelt den Stoffwechsel, entsorgt Schadstoffe, produziert Hormone, Galle und ist für viele weitere wichtige Funktionen und Regelkreise unseres Körpers zuständig.
Ist dieses Organ geschwächt, kündigt sich das in der Praxis oft durch ständige Müdigkeit an.
Zu den möglichen Ursachen von Leberschäden zählen unter anderem
- Virus-Infektionen, die zu Leberentzündungen führen (Hepatitis A, B, C, D, E),
- übermäßiger Alkoholkonsum (Alkohol-Hepatitis, alkoholische Fettleber, Leberzirrhose),
- Stoffwechselstörungen,
- Fettleibigkeit (sogenannte Fettleberhepatitis),
- Fettleber durch ein Übermaß an Fruktose,
- Autoimmunerkrankungen,
- langjährige Herzschwäche sowie
- Medikamente und Giftstoffe.
Symptome
- Neben Müdigkeit stellen sich anfangs Antriebsschwäche und Appetitlosigkeit ein.
- Der Bauch ist oft aufgebläht, dazu kommen Übelkeit und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch.
- Auch ein sehr heller oder sehr dunkel gefärbter Stuhl, dunkler Urin, gelbliche Verfärbungen an Haut oder Augäpfeln – Anzeichen einer Gelbsucht – oder
- häufiges Nasenbluten können Hinweise auf eine erkrankte Leber sein.
Um seine Leber zu unterstützen empfinden viele Menschen den Leberwickel als hilfreich erwiesen. Der Leberwickel ist ein sehr einfaches, dafür aber effizientes und bewährtes Hausmittel.
Gerade in der kalten Jahreszeit bzw. in den (noch) kühlen Abendstunden ist es oftmals sehr angenehm, ein warmes Körnerkissen, oder eine Wärmflasche für 20 Minuten vor dem Einschlafen auf der rechten Seite aufzulegen oder eben das komplette Leberwickelprozedere durchzuführen. Hier finden Sie die Anleitung.
Magen-Darm-Erkrankungen führen auch oft zu Müdigkeit
Unterschiedliche Störungen im Verdauungstrakt bewirken, dass die Nahrungsbestandteile im Magen nur ungenügend aufgespaltet, verwertet und aufgenommen werden können.
Daraus entstehen Mangelzustände (Malassimilationssyndrom), die neben anderen Symptomen wie Bauchschmerzen und Durchfall verstärkte Müdigkeit auslösen können.
Bei Durchfallerkrankungen ist es zum Beispiel ein Kaliummangel, der müde macht.
Magengeschwüre, Dünndarmdivertikel oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn zum Beispiel haben nicht selten eine Blutarmut zur Folge.
Der damit verbundene Vitamin-B12- und Folsäure-Mangel zieht anhaltendes Müdesein nach sich. Auch ständige Entzündungsprozesse tragen dazu bei.
Ebenso fühlen sich Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder der autoimmunologisch bedingten Zöliakie vermehrt schlapp und leistungsschwach.
Bei einem Reizmagensyndrom oder einem Reizdarm ist die Funktion der betreffenden Verdauungsorgane gestört. Hierfür spielen möglicherweise vorausgegangene Infektionen eine auslösende Rolle.
Zum Tragen kommen außerdem unter anderem ein übersensibler Magen und Darm, familiäre Veranlagungen, aber auch psychische Belastungen. Müdigkeit ist deshalb bei diesen beiden vielschichtigen Störungsbildern ein ständiger Begleiter.
Oftmals ist aber auch eine dysharmonische Darmflora, das heißt die Zusammensetzung der Bakterienstämme, schuld an dem Desaster mit den Darmproblemen und der Müdigkeit. Eine Stuhlprobe bringt Klarheit.
Nach erfolgter Diagnostik ist es empfehlenswert, lebensverändernde Maßnahmen ins Auge zu fassen. Dazu kann zum Beispiel ein Jobwechsel genauso gehören wie eine Ernährungsumstellung.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen, erreichen Sie mich am Besten unter +49 170 4551306 oder per E-Mail via Kontakt.