Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz ist kein Kavaliersdelikt und überhaupt nicht lustig. Im Gegenteil. Es führt zu betriebswirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden.

Abfällige Bemerkungen, geringe Wertschätzung, permanentes Ignorieren, Demütigungen, Drohungen, Herabwürdigungen, Vorenthaltungen von Informationen, Verbreiten von Gerüchten, Lügen und Fehlinformationen, Schikanen bis hin zu persönlichen Beleidigungen, aber auch „jemanden absichtlich ins Messer laufen lassen“ fallen unter das Thema Mobbing.

Mobbing hat viele Facetten und kann in jeder Berufsgruppe und auf jeder Ebene stattfinden. Männer und Frauen geht es an die Nerven und die Substanz.

Intrigantentum, Neid, Missgunst, Revierkämpfe und Konkurrenzkampf sind keine gute Basis für ein gesundes Arbeitsklima. Hineinspielen da unter anderem persönliche Unsicherheiten, sowie Charakterschwächen bei den handelnden Personen, als Folge von fehlenden Strukturen und klar definierten Kompetenzbereichen im Unternehmen.

Ist ein Unternehmen in der Krise oder stehen Veränderungen an, kann die Luft für Einzelne dünner werden. Für den einen oder anderen ist jede Veränderung eine persönliche Beleidigung, die zu innerem und äußerem Widerstand führt und oben genannte Facetten des Mobbings erblühen lassen.

Es beginnt schleichend und unterschwellig. Oft sind es nur subtile Momente, nur ein Gefühl, was unter anderem auf den Magen schlägt oder stechenden Kopfschmerz bereiten kann. Es ist wie in einem bösen Spiel, in dem Sie scheinbar chancenlos sind, weil man Ihnen die Spielregeln vorenthält.

Nach meinen persönlichen Erfahrungen leiden Menschen aus allen beruflichen Schichten unter Mobbing am Arbeitsplatz.

Länger andauernde Mobbing-Attacken können schwere Folgen auslösen, wie

  • Konzentrationsprobleme,
  • sinkende Arbeitslust bis hin zu
  • Schlafstörungen,
  • Magen – Darm – Erkrankungen,
  • Herz – Kreislauf – Beschwerden,
  • weitere psychosomatischen Beschwerden,
  • Kopfschmerzen,
  • Tinnitus,
  • Burnout,
  • Angstzuständen und Depressionen.

 

Tatort Arbeitsplatz

 

Die Angst das nächste Opfer des Mobbings zu sein, schwingt gemäß einer Viking-Studie von 2018 mit und hält circa 42% der Beschäftigten davon ab, einzugreifen. 49% hält die Angst vor negativen Auswirkungen auf ihre Karriere davon ab. Circa 24% glauben, es stehe ihnen nicht zu, sich einzumischen und weitere 28% denken, sie haben die Situation möglicherweise mißverstanden.

Laut Viking-Studie von 2018, für die 500 Menschen befragt wurden, geben zwei von drei Österreichern an, dass sie bereits Mobbing am Arbeitsplatz erlebt hätten.

In 2002 wurde im Mobbing – Report, eine Repräsentativstudie der BRD ermittelt, dass jede 9. Person im erwerbsfähigen Alter im Verlauf des Erwerbstätigkeit von Mobbing betroffen waren.

Aufgrund der steigenden Belastung durch Arbeitsverdichtung, Rationalisierungen und Personalabbau kann man sich vorstellen, dass sich die Zahl der von Mobbing – Situationen Betroffenen noch erhöht hat.

Laut pronova BKK geben in 2016 von 1.660 Befragten an, dass Mobbing mit 22% zu den stärksten Belastungen am Arbeitsplatz gezählt wird.

Meldungen zum Mobbing, geschweige denn eine genaue statistische Erfassung von Fällen oder Anzahl der Mobbingopfer erfolgen oftmals nicht. Wenn doch, so wird es wohl nicht ernst genommen, möglicherweise, weil die Führungskräfte mit im Boot sitzen oder überfordert mit der Situation sind.

Mobbing vor dem Arbeitsgericht anerkennen zu lassen, erweist sich nach meiner eigenen Erfahrung als schwierig.

 

Wie definiert sich Mobbing

 

Bei Mobbing handelt es sich um ein Verhaltensmuster sowie um einen lang andauernden Prozess, in dem eine Person belästigt, beleidigt, ignoriert oder schikaniert wird. Häufig treten diese Attacken über einen längeren Zeitraum von mindestens einem halben Jahr auf.

Wenn dann die Schikane durch Chef oder Kollegen direkt oder indirekt, systematisch und zielgerichtet erfolgt, liegt eine strafbare Handlung vor. Vorher würde das Fehlverhalten eher als „Ausrutscher“ entschuldigt werden können. Nicht jeder übel aufstoßende Vorfall ist schon gezielter Psychoterror. Zum Nachweis braucht es eine Dokumentation und einen längeren „Leidensweg“.

In der konfliktbelasteten Kommunikation wollen Mobber den in der Regel unterlegenen Gemobbten auf gezielte Weise ausgrenzen.

Bei dem Verhaltensmuster Mobbing handelt es sich um verbale, nonverbale, und / oder physische Handlungen. Überlicherweise gelten solche Handlungen als aggressiv, destruktiv, feindselig und unethisch.

Das Wort Mobbing lässt sich aus dem Lateinischen „mobile vulgus“ herleiten und bedeutet in etwa „aufgewiegelte Volksmenge oder Pöbel“.

Im Englischen Sprachgerbauch gibt es das Verb „to mob“, welches sinngemäß mit „anpöbeln“ übersetzt werden kann.

International verwendet man für den Vorgang eher das Wort „bullying“, was sich mit Tyrannisierung im Deutschen umschreiben lässt.

Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz hat 1963 mit dem Begriff Mobbing einen Angriff einer Gruppe von Tieren auf einen Störenfried beschrieben.

 

Der Ablauf des Mobbings

 

Beim Ablauf des Mobbings lassen sich bei genauer Betrachtung in Zeitlupe möglicherweise 4 Phasen ausmachen, die ich im folgenden gerne skizzieren möchte.

Phase 1

Am Anfang steht ein ungelöster Konflikt, der im Rahmen eines schlechten Arbeitsklimas stattfindet. Der betroffenen Person wird eine Schuld zugewiesen, ob gerechtfertigt oder nicht ist eine andere Frage. Dieser ungelöste Konflikt wird nicht bearbeitet und tritt im Laufe der Zeit in den Hintergrund. So schwelt er weiter und löst persönliche Auseinandersetzungen aus.

 

Phase 2

Die betroffene Person ist nun die Zielscheibe, nicht nur von einer Person (Chef oder Kollege, m/w/d), sondern viele oder alle Kollegen grenzen sie aus. Sie verliert zunehmend an Selbstbewusstsein.

 

Phase 3

Die gemobbte Person macht nun häufig Fehler, ist unkonzentriert bei der Sache. Mobbing-Opfer reagieren mit Rückzug, Misstrauen und Angst. Es entwickeln sich psychosomatische Beschwerden, die zu zahlreichen Krankheitstagen führen.

Vorgesetzte glauben nun von dieser Person, sie sei nicht mehr geeignet für die zugewiesene Tätigkeit. Es entstehen jetzt arbeitsrechtliche Konsequenzen, wie zum Beispiel Abmahnungen, Versetzung in ein anderes Büro oder eine andere Abteilung. Das Unternehmen denkt über eine Trennung durch Aufhebung oder Kündigung des Vertrages nach.

 

Phase 4

Letztendlich ist es eine Frage der Zeit und der Nerven, ob der Betroffene die Situation am Arbeitsplatz nicht mehr aushält und von selbst kündigt oder vom Arbeitgeber entlassen wird. Das wäre dann das fortgeschrittene Stadium.

 

Beispiele für Mobbing am Arbeitsplatz

 

  • Keine Einladung zum Betriebsausflug als einziger
  • Informationen werden vorenthalten
  • Man wird in Teambesprechungen ignoriert
  • Wiederholtes Anschreien oder Bloßstellen vor anderen Mitarbeitern
  • Übertragen von unqualifizierten Tätigkeiten
  • Ausbremsen von oberster Stelle und nicht Ernst genommen, obwohl fachlich kompetent
  • Es werden noch so kleine Fehler gesucht und gefunden und diese dann mit demütigenden und kränkenden Bemerkungen des Täters unterlegt.

 

Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt

 

Schlechtes Arbeitsklima ebnet Mobbing den Weg.

Unklare Aufgabenverteilungen und Verantwortlichkeiten, das Übertragen von unqualifizierten Tätigkeiten, hierarchisch verhärtete Strukturen, fehlende Anerkennung sowie mangelnde Kommunikation sind meistens Begleiterscheinungen.

Rationalisierung und Personaleinsparungen führen zu Überforderung, Leistungsdruck und Stress. Für dadurch sich einschleichende Fehler und / oder Versäumnisse wird dann ein Schuldiger gesucht und oft gefunden.

Andererseits kann Mobbing auch aus Langeweile und Unterforderung und wenn jemand seine Qualifikationen nicht einbringen kann entstehen.

 

Grunddisziplinen zur Verhinderung von Mobbing am Arbeitsplatz

 

Entscheiden Sie sich wer Sie sein wollen, bleiben Sie bei sich und stellen sich gut auf, z.B. durch persönliches Coaching, Meditation, Eigenreflexion, oder auch Kurse zur Steigerung Ihres Selbstbewusstseins.

Ersticken Sie Gerüchte im Keim und beteiligen Sie sich nicht an ihrer Verbreitung.

Erkennen Sie die Leistungen anderer an und würdigen Sie sie.

Respekt, Wertschätzung und gegenseitige Anerkennung sind ein guter Beitrag für ein gesundes Arbeitsklima.

Sprechen Sie die Konflikte an und deeskalisieren Sie diese, solange sie noch klein sind.

Sprechen Sie verletzendes Verhalten eines Kollegen oder Vorgesetzten direkt und selbstbewusst an.

Mobbing kann nur dort auftreten, wo es geduldet wird. Führungskräfte sollten in der Lage sein, auf die schlechte Stimmung im Team zu reagieren und Vier-Augen-Gespräche anbieten.

 

Tipps für den Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz

 

  • Notieren Sie alles in einem Tagebuch mit Datum, Uhrzeit, Geschehen.
  • Sammeln Sie alle Beweise, wie z.B. E-Mails, Dokumente z.B. über eine Versetzung, Aufzeichnungen von Gesprächen, Fotos von leergeräumten Arbeitsplätzen.
  • Suchen Sie sich Verbündete.
  • Setzen Sie sich verbal, aber sachlich zur Wehr.
  • Führen Sie im Beisein von Zeugen eine Aussprache mit dem Mobber.
  • Tun Sie sich selbst Gutes und machen so oft es geht Mediationen, Sport, Entspannungsübungen.
  • Nehmen Sie psychologische Hilfe in Anspruch oder einen Coach mit dieser Ausrichtung.
  • Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt und lassen ein Gutachten bzw. Attest erstellen.
  • Lassen Sie sich beraten durch einen Rechtsanwalt, eine Mobbingberatungsstelle oder Selbsthilfegruppe.
  • Stellen Sie sich auf und besuchen einen Rhetorikkurs oder ein Seminar über Körpersprache oder ähnliches.

 

Mobbing in jedem Alter und allen Bereichen

 

Im Freundeskreis, in der Partnerschaft, in der Schule oder Ausbildung zählt Mobbing ebenfalls zu einer der größten Belastungen.

Die Einführung von Gewaltfreier Kommunikation, Yoga, Meditation und wertschätzende Verhalten durch Lehrer und Ausbildungspersonal, als auch in der Familie und Partnerschaft können einen guten Einfluss auf die allgemeine Umgangsform haben.

Mobber tragen aus meiner Sicht auch zur Umweltverschmutzung bei. Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, das fieses Verhalten ein großes Echo hat.

 

Meine Unterstützung für Sie in der Mobbing – Situation

 

Wichtig für Sie als Betroffene ist es, trotz dieser hohen Belastung, wieder physisch und psychisch stabil zu werden und zu bleiben.

Nur so können Sie die vielleicht notwendigen Handlungsschritte gehen.

Bei mir finden Sie eine speziell auf Sie zugeschnittene Behandlung und auch Beratung.

Ich bin an Ihrer Seite, bis Sie Ihre Mobbing Situation erfolgreich überwunden haben.

Sind Sie betroffen oder fühlen Sie sich angesprochen, dann freue ich mich auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail. Gerne stehe ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

 

Weiterführende Literatur

 

  • Josepf Schickenrath: Mobbing erfolgreich bewältigen. Beschreibung der Problemlösung in 4 Schritten: 1. Abstand gewinnen 2. Mobbingsituation verstehen 3. Entscheidungen treffen zur weiteren Vorgehensweise 4. Handeln und Entscheidungen umsetzen. Ziel ist die Entwicklung einer neuen Perspektive für die Zukunft.

Ihr nächster Schritt

 

Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen oder persönlich vorbeikommen wollen, erreichen Sie mich am Besten unter +491704551306 oder per E-Mail via Kontakt

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Hinweis zum Heilmittelwerbegesetz (HWG)

 

Den in meiner Praxis angebotenen Therapieverfahren liegen keinerlei Heilversprechen zugrunde. Aus den Texten kann weder eine Linderung noch eine Besserung eines Krankheitszustandes abgeleitet, garantiert oder versprochen werden.

Bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die wissenschaftlich noch nicht anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethoden selbst.