Die Vorteile einer Therapie mit Vitamin C Infusion ergeben sich aus der Infundierung dieses essenziellen Stoffes direkt in die Blutbahn.
Für die Stärkung des Immunsystems nehmen viele Menschen Vitamin C in Form von Pulvern, Kapseln oder Lutschtabletten zu sich.
Bei oraler Aufnahme ist die dem Körper über den Darm zugeführten Menge an Vitamin C jedoch begrenzt. Eine große Menge an Vitamin C wird über den Darm unverdaut wieder ausgeschieden. Manchmal macht sich das z.B. durch Durchfall bemerkbar.
Übrigens sind alle Vitamine „essentiell“. Als sogenannte Vitalstoffe müssen Vitamine somit über die Nahrung zugeführt werden, weil der menschliche Organismus sie in ausreichendem Maße nicht selbst herstellen kann.
Was ist Vitamin C
Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, entstand aus dem Namen Anti – Skorbut – Säure und war eine Entdeckung der Seefahrt. Durch Zuführen von Vitamin C in Form von Sauerkraut ließ sich diese schwere Erkrankung bei Seefahrern verhindern.
Fast alle pflanzlichen und tierischen Lebewesen können aus Zucker Ascorbinsäure herstellen. Nur der Mensch, und auch Meerschweinchen, einige Vögel und Fische haben im Laufe der Evolution diese Fähigkeit verloren.
Normalerweise war die Nahrung wohl genau aus diesem Grund naturgemäß sehr Vitamin-C-reich. So kann es sein, dass das Verlorengehen dieser Fähigkeit zur Eigensynthese sich deshalb nicht nachteilig in der Evolution ausgewirkt hat.
Vitamin C ist die Bezeichnung für L-Ascorbinsäure. Das ist ein Molekül, welches chemisch und strukturell gesehen der Glucose, also dem Traubenzucker sehr ähnlich ist. Es gibt verschiedene Ascorbinsäuren. Aber nur die biologisch aktive L-(+)-Ascorbinsäure wird als Vitamin C bezeichnet.
Wie wird Vitamin C aufgenommen
Wird Vitamin C mit der Nahrung verzehrt, so erfolgt die Aufnahme in den Organismus im Dünndarm aktiv mit Hilfe bestimmter Transportmoleküle, die es dann der Blutbahn zuführen.
Sind alle Transportmoleküle besetzt, wird das überschüssige Vitamin C mit dem Stuhl ausgeschieden.
Wie viel Vitamin C braucht der Mensch täglich
Als tägliche Erhaltungsdosis empfiehlt zum Beispiel Herr Uwe Gröber für den gesunden Erwachsenen eine Zufuhr von ca. 200 mg Vitamin C.
Nur zur Info: Herr Dr. Uwe Gröber (Jg. 1964) zählt zu den führenden Mikronährstoffexperten Deutschlands.
Ein 70 kg schweres Säugetier kann unter normalen Bedingungen 2-4 Gramm Vitamin C täglich selbst synthetisieren, in Stresssituationen etwa 15 Gramm.
Die Dosierungen im Krankheitsfall sind vermutlich deutlich höher anzusetzen, siehe auch Studien und Publikationen.
Die Folgen von Vitamin C Mangel
Eine zu geringe Zufuhr an Vitamin C kann sich negativ auf den gesamten Körper auswirken.
Viele Erkrankungen, v.a. Entzündungen gehen mit einem Vitamin-C-Mangel einher.
Anfänglich äußert sich ein Vitamin-C-Mangel vor allem durch Müdigkeit, eine verminderte Leistungsfähigkeit, verlangsamte Erholung nach Krankheiten und Reizbarkeit.
Bei einem schweren Mangel verlieren die Blutgefäße an Elastizität und werden spröde, sodass es zu Blutungen kommt.
Diese treten insbesondere im Bereich der Schleimhäute und der Muskulatur auf. Das Zahnfleisch kann sich entzünden.
Was kann Vitamin C in unserem Körper leisten
Vitamin C ist der Aktivator des gesamten Zellstoffwechsels und ist an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt.
Vitamin C dient unter anderem als
- Radikalfänger
- der Bildung und Funktionserhaltung von Knochen und Bindegewebe
- zur Abwehrstärkung
- Beteiligung an Stoffwechselprozessen des Hormon- und Nervensystems
- zur Regulation des Fettstoffwechsels
- bei der Anregung des Entgiftungssystems
- zur Beschleunigung des Heilungsprozesses von Wunden und Knochenbrüchen
Was sind freie Radikale
Freie Radikale sind aggressive, sehr reaktionsfreudige Substanzen, die durch körpereigene Stoffwechselprozesse entstehen oder im Organismus durch zugeführte chemische Substanzen bzw. Strahlen gebildet werden.
Organismen verfügen über unterschiedliche Schutzsysteme, die diese freie Radikale sofort wieder auffangen und vernichten. Es ist das Redoxsystem Vitamin C – Vitamin E.
Unter bestimmten Bedingungen (Strahlenbelastung, Entzündungen) ist die Bildung freier Radikaler so stark erhöht, dass die normalen Konzentrationen der körpereigenen Schutzsysteme nicht ausreichen. Dann können freie Radikale große Schäden anrichten. Sie schädigen z.B. Zellwände, das Erbgut und wichtige Eiweißverbindungen in der Zelle.
Die Folgen sind oft degenerative Veränderungen.
Vitamin C ist einer der wichtigsten Radikalfänger im wässrigen Milieu unseres Körpers.
Wann ist der Vitamin C Bedarf erhöht
Zu einem Vitamin C Mangel kann es durch verschiedene Situationen in unserem Leben kommen. Dazu gehören unter anderem:
- Infektionskrankheiten
- Entzündlichen Erkrankungen
- Verletzungen
- Allergien
- Arteriosklerose
- Rauchern
- Leistungssportlern
- Belastungen der Leber
- Ständigen Stress-Situationen
- Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Cortison
- Operationen
- Durchblutungsstörungen
- Aufnahmestörungen
- Viruserkrankungen, wie z.B. Herpes Zoster
- Leistungsabfall und Müdigkeit
Stress ist somit nicht die einzige Ursache, die den Vitamin-C-Bedarf steigen lässt.
Haben Sie gewusst, dass innerhalb der ersten Stunden einer Infektion der Vitamin-C-Gehalt in den Immunzellen rapide abnimmt?
Der Grund sind die Abwehrzellen, welche vermehrt Vitamin C verbrauchen, um erfolgreich gegen Krankheitserreger ankämpfen zu können. Kommt es sozusagen zu einem „Versorgungsengpass“ mit Vitamin-C, kann das Immunsystem unter Umständen nicht mehr wie erforderlich funktionieren. So kann eine höhere Anfälligkeit für Infekte entstehen und die Symptome könnten sich noch verschlechtern.
Aus all den genannten Gründen leiden heutzutage vermutlich mehr Menschen als man denkt unter einem Vitamin-C-Mangel, obwohl theoretisch gar kein Mangel an diesem Vitamin herrschen müsste. Zumindest nicht in den Industrienationen, wo die Regale immer voll sind.
Die Vitamin – C – Hochdosis – Therapie wurde von dem zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling (Nobelpreis für Chemie und Friedensnobelpreis) selbst erprobt. Er gilt als Pionier der Vitamin-C-Therapie und der orthomolekularen Medizin. Linus Pauling nahm selbst viele Jahrzehnte lang Vitamin C in hohen Dosen oral ein, wie man an anderer Stelle nachlesen kann.
Medikamentenwirkstoffe, die zu einem gesteigerten Vitamin-C-Bedarf führen können
- Orale Antikonzeptiva (Pille)
- Barbiturate (Narkosen und Antiepileptika)
- ASS
- Corticoide
- Antibiotika
- Calcitonin (bei Behandlung von Osteoporose)
- Antidepressiva
Wann ist Vitamin C als Infusion hilfreich
Ist aus therapeutischen Gründen eine höhere Vitamindosis erforderlich, kann eine Infusionstherapie sinnvoll sein.
Hierbei gelangt das Vitamin C direkt ins Blut und muss nicht erst von den Darmschleimhäuten aufgenommen werden. Eine weitere Indikation ist eine geschädigte Darmschleimhaut, da dadurch die intestinale Resorption eingeschränkt ist.
So können auch Menschen mit einer verminderten Resorptionsfähigkeit des Darms von einer Infusion mit Vitamin C profitieren.
Eine Hochdosis-Vitamin-C-Infusion kann prophylaktisch aber auch bei akuten Erkrankungen eingesetzt werden.
Sollte der Bedarf an Vitamin C nicht mehr durch orale Gaben gedeckt werden können, empfehle ich aus therapeutischer Sicht die Vitamin-C-Zufuhr als Infusion.
Kontraindikationen
Es gibt auch Patientengruppen und Situationen, bei denen eine Vitamin C Infusion nicht in Frage kommt. Dazu gehören folgende:
- Patienten, die Heparin oder Cumarinderivate wie Marcumar etc. zur Thromboseprophylaxe einnehmen, da Vitamin C möglicherweise die Wirkung der Medikamente beeinflusst.
- Netzhautblutungen
- Natriumreduzierte Diät (da eine Vitamin C Infusion in 0,9%iger NaCl-Lösung verabreicht wird)
- Niereninsuffizienz
- Oxalat-Nierensteinen
- Eisenspeicherkrankheiten
- Kindern unter 12 Jahren
- Schwangeren und Stillenden
- Mangel an Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase
- Bestrahlung und Chemotherapie 1-3 Tage Abstand, da diese Therapie über die Bildung von Radikalen wirkt, während Vitamin C die Radikale wegfängt
- Eventuelle Störung des Glucose Messwertes im Blut
- Vorsicht bei Autoimmunerkrankungen, Ausnahme Rheuma
- Vorsicht bei nicht-soliden Tumoren.
Studien
- Li Y, Schellhorn HE. New developments and novel therapeutic perspectives for vitamin C. J Nutr. 2007 Oct;137(10):2171-84. doi: 10.1093/jn/137.10.2171. PMID: 17884994.
- Das A, Dey N, Ghosh A, Das S, Chattopadhyay DJ, Chatterjee IB. Molecular and cellular mechanisms of cigarette smoke-induced myocardial injury: prevention by vitamin C. PLoS One. 2012;7(9):e44151. doi: 10.1371/journal.pone.0044151. Epub 2012 Sep 6. PMID: 22970172; PMCID: PMC3435405.
- Weber P, Bendich A, Schalch W. Vitamin C and human health–a review of recent data relevant to human requirements. Int J Vitam Nutr Res. 1996;66(1):19-30. PMID: 8698541.
- Uwe Gröber: Mikronährstoffe, 3. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- Hans Konrad Biesalski: Vitamine, Spurenelemente, Minerale sowie Ernährungsmedizin. Neben Vitamin A untersuchte Prof. Biesalski weitere Mikronährstoffe, wie Vitamin C und E, im Zusammenhang mit unterschiedlichen Krankheitsbildern.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen, erreichen Sie mich am Besten unter +49 170 4551306 oder per E-Mail via Kontakt.