Alkaloide

Herbstzeitlose - Colchicum

Paracelsus postulierte im 16. Jahrhundert: In allem ist ein Gift, und es ist nichts ohne ein Gift. Allein die Dosis macht das Gift.

Alkaloide sind sehr stark wirkende Pflanzenbasen, die z.B. in Rinde oder Zellhöhlen abgelagert sind.

Die zu dieser Gruppe gehörenden Stoffe wirken fast alle heftig auf das Zentralnervensystem, weil sie in ihrer chemischen Struktur den körpereigenen Botenstoffen (Neurotransmittern) ähneln.

Sie können Rezeptoren besetzen, die ansonsten für Neurotransmitter bestimmt sind un dadurch über das Zentrale und Vegetative Nervensystem wirken.

In Form von wasserlöslichen Salzen sind sie sehr schnell wirkend, an Gerbstoffe gebunden langsamer wirkend.

Wirkung der Alkaloide

Die meisten alkaloidhaltigen Pflanzen sind wegen ihrer ausgeprägten Wirkung auf das ZNS giftig. Sie zählen zu den stark wirksamen Phytopharmaka mit entsprechend starken Nebenwirkungen.

Pflanzen, die Alkaloide enthalten sind nichts für die Selbstbehandlung. Viele von ihnen werden nur als Fertigpräparate mit isolierten, genau dosierten Reinsubstanzen verwendet oder unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz.

Sie sind rezeptpflichtig, werden ärztlich verordnet, oder in homöopathischer Zubereitung eingesetzt.

Beispiele für Pflanzen, die Alkaloide enthalten

Bekannt sind Alkaloide aus Nachtschattengewächsen wie Tollkirsche, Bilsenkraut oder Stechapfel.

Zu ihnen gehören auch unter anderem Opium, Morphium (Mohn), Nikotin (Tabak), Coffein (Kaffee, Tee), Strychnin (Maiglöckchen, Brechnuss), Colchicin (Herbstzeitlose, Schöllkraut), Atropin (Tollkirsche).

Folgende Pflanzen enthalten spezifische Alkaloidverbindungen – Pyrrolizidalkaloide, die bei Überdosierung giftige Stoffwechselprodukte bilden können: Beinwell, Huflattich, Pestwurz. Ihre Anwendung begrenzt man daher, zum Beispiel Beinwell auf äußerliche Anwendung; Huflattich auf max. 6 Wochen pro Jahr.

Literatur

  • Ursel Bühring: „Alles über Heilpflanzen“ und weitere Bücher
  • Susanne Fischer-Rizzi: „Medizin der Erde“ und weitere Bücher
  • Dr. med. Anja Maria Engelsing: „Frauenkräuter“
  • Siegfried Bäumler: „Heilpflanzen Praxis Heute“
  • Siegrid Hirsch & Felix Grünberger: „Die Kräuter in meinem Garten“
  • Andrew Chevallier: Das große Lexikon der Heilpflanzen“
  • Peter Kaufhold: „PhytoMagister“
  • Stephen Harrod Buhner: „Pflanzliche Virenkiller“
  • Wolf-Dieter Storl: „Die Unkräuter in meinem Garten“
  • Elvira Bierbach & Michael Herzog: “ Handbuch Naturheilpraxis“