Schilddrüsen Themen

Schilddrüsen Themen

Schilddrüsen Themen unterliegen dem hormonellen Regelwerk. Treten Dysbalancen auf, ist Präzision gefragt. Leber, Nieren, Darm müssen auch betrachtet werden.

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das sich in vorne in etwa der Mitte des Halses befindet. Bei einem Erwachsenen wiegt es ca. 18 – 60 Gramm. Bei einer Frau hat es ein Volumen von ca. 18 ml und bei einem Mann ca. 25 ml.

Die Schilddrüse stellt die für alle Zellen wichtigen Hormone her: T4 = Thyroxin und T3 = Liothyronin, sowie T1, T2, rT3 (reverse T3) und Calcitonin. Calcitonin hat eine calciumsenkende Wirkung und ist Gegenspieler des Parathormon, was in den Nebenschilddrüsen produziert wird.

Die Steuerung für die Ausschüttung dieser Hormone erfolgt aus dem Hypothalamus und der Hypophyse. Beide haben ihren Sitz im Hirn. Der Hypothalamus schüttet TRH (Thyreotropin-Releasing Hormon) aus und veranlasst die Hypophyse ihr TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) auszuschütten.

Das TSH sorgt für eine erhöhte Jodaufnahme und die Stimulation von einem Enzym namens TPO (Thyreoperoxidase). Das TPO sorgt für die Bildung von 93% T4 und 7% T3.

T4 ist das Prohormon von T3. 60% des T4 werden vorrangig in der Leber zu T3 umgewandelt, sowie im peripheren Gewebe (Herz, Muskeln, Nerven usw. und nur 20% in der Schilddrüse selbst. Im Darm werden ca. 20% inaktives T3 zu aktiven T3 umgewandelt und weitere 20 % zu rT3.

Eine gute Schilddrüsenfunktion hängt von einer funktionstüchtigen Leber und einer intakten Darmflora ab.

Die Aufgaben der Schilddrüsenhormone

  • Regelung der Körpertemperatur
  • Verdauung
  • Fruchtbarkeit und Zeugungsfähigkeit
  • Ausschüttung der Wachstumshormone
  • Fettverbrennung / Energiestoffwechsel
  • Insulin- und Glukosestoffwechsel
  • Knochenstoffwechsel (Bildung und Speicherung von Calcitonin)

Schilddrüsenhormone sind Teil des sogenannten endokrinen Systems. Das nachfolgende Schaubild veranschaulicht seine Wirkbereiche. Dysbalancen des Hormonsystems haben weitreichende Folgen und stehen in Wechselwirkung mit Schilddrüsen Themen.

Störungen der Schilddrüsenfunktion sind Schilddrüsen Themen

  • Euthyreose = Normale Schilddrüsenfunktion

  • Hypothyreose = Unterfunktion

  • Hyperthyreose = Überfunktion

  • Als Sonderfall, da es unter autoimmune Geschehen zählt, gelten Hashimoto Thyreoiditis und Morbus Basedow.

  • Eine weitere Störung ist die Schilddrüsenautonomie.

Schilddrüsenhormone im Normbereich?

TSH liegt im meist genannten Referenzbereich von 0,5 bis 4,0 / 4,5 µU/ml. Meiner Erkenntnis nach gilt als optimal max. 2,5 µU/ml.

Allerdings ist die alleinige TSH Messung oft nicht ausreichend für eine Diagnose.

fT4 und fT3 müssen genauer betrachtet werden. Auch liefern Labore unterschiedliche Referenzbereiche.

Beispiel Referenzbereich fT3 3 bis 6 µU/ml

  • 3 – 4 µl/ml = fT3 „niedrig“
  • 4 – 5 µl/ml = fT3 normal
  • 5 – 6 µl/ml = fT3 „erhöht“
Schilddrüsenlage THS basal fT4 fT3
Euthyreot normal normal normal
Hyperthyreose niedrig erhöht erhöht
Hypothyreose erhöht niedrig niedrig

Einflussfaktoren auf eine Dysbalance der Schilddrüse

Folgende Einflussfaktoren können unter anderem auch wirksam sein und sind daher meiner Erfahrung nach in die Untersuchung bei Schilddrüsen Themen einzubeziehen:

  • Erhöhte Cortisol Ausschüttung (Stress !) mindert unter anderem die TSH Bildung. Im Labor sieht man ein TSH im Referenzbereich, während in der Klinik schon Hypothyreosesymptome wahrgenommen werden können.
  • Jodmangel mit Hypertrophie und Hyperplasie der Schilddrüsenzellen
  • Strumigene Substanzen und u. a. darin enthaltene Thiocyanate können die Jodaufnahme behindern, wie z.B. Soja. Im Labor finden wir das TSH im Normbereich und in der Klinik Hypo- oder Hyperthyreosesymptome.
  • Selen- und ZInkmangel, Eisenmangel und Magnesiummangel und auch Antikörper von TPO können zu einer reduzierten TPO-Aktivität führen. Im Labor kann das TSH noch im Referenzbereich sein, während fT4 und fT3 eher niedrig sind. In der Klinik werden Hypothyreosesymptome wahrgenommen.
  • Hohes Estradiol oder hormonelle Kontrazeptiva (Pille) haben zur Folge, dass die TBG (Thyroxin bindendes Hormon) Synthese ansteigt und eine vermehrte Bindung von freien Schilddrüsenhormonen stattfindet. Im Labor kann das TSH noch im Refernezbereich liegen, während ft4 und fT3 meist eher niedrig sind. In der Klinik nimmt man Hypothyreosesymptome wahr.
  • Hohes Testosteron kann z.B. durch hormonwirksame Kosmetika oder das PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarsyndrom) zu einer Überstimulation des Enzyms 5´Dejodase führen, welches zum Anstieg eines stoffwechselaktiveren T3 führt. Labor: TSH normal, fT4 normal, fT3 erhöht in Relation.

Weitere Einflussfaktoren bei Schilddrüsen Themen sind

  • Diverse Medikamente wie Heparin, Furosemid (Diuretikum), ASS, Diclofenac kann T3 aus der Proteinbindung drängen. Labor: TSH normal, fT4 normal, fT3 erhöht in Relation.
  • Selenmangel hat auch reduzierenden Einfluss auf die 5´Dejodase Umwandlung von ft4 in fT3
  • Progesteronmangel bei Hypothyreose. Hierbei kann die Körpertemperatur etwas reduziert sein. Progesteron hebt die Körpertemperatur etwas und so kann die 5´Dejodase und damit die Umwandlung von fT4 in fT3 wieder besser funktionieren.
  • Schwermetallbelastungen, Pestizide, Zahnherde können ebenfalls zu einer hormonellen Dysbalance führen und sollten in die Betrachtung einfließen.

 

Es folgen hier im Anschluss kurze Zusammenfassungen der Schilddrüsen Themen mit Labor, Auslöser und Symptomen. Es ist ein komplexes Thema.

Hinsichtlich der Therapiemöglichkeiten erfahren Sie mehr im Einzelgespräch meiner Sprechstunde. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.

Hypothyreose

Bei einer Hypothyreose kommen im Gewebe zu wenig T4 und T3 an. Das Regelwerk signalisiert den Rezeptoren, dass die Hypophyse mehr TSH ausschütten muss, um die Bildung von T4 und T3 zu stimulieren. Labor: TSH > 2,5 µU/ml und fT3 und fT4 „niedrig“ bzw. „im unteren Drittel“.

Als Auslöser einer Hypothyreose gelten meiner Kenntnis nach:

  • M. Hashimoto
  • Eisenmangel
  • Iod-, Selen-, Zinkmangel
  • Leberfunktionsstörungen
  • Darmdysbiose
  • Orale Kontrazeptiva (Schilddrüsenzellen haben Rezeptoren für Östrogene)
  • Estradiolüberschuss und Progestreonmangel
  • Cortisolüberschuss
  • Rauchen (Thiozyanat kann Schilddrüse schädigen)

Folgende Symptome einer Hypothyreose sehe ich in der Praxis:

  • Müdigkeit, „Morgenmuffel“, Benommenheit
  • Kältegefühl (v.a. Extremitäten)
  • hohes Schlafbedürfnis
  • vermehrte Gewichtszunahme, Übergewicht („aber ich esse doch so wenig“)
  • Verstopfungsneigung
  • Depressionen und Antriebsschwäche
  • Haarausfall
  • verminderte Libido
  • Schwellung der Augenlider, Gesicht, Füße, Hände
  • Menstruationsstörungen (langer und stärker, kürzerer und unregelmäßiger Zyklus)
  • Unfruchtbarkeitsaspekt der Frau über milde Prolaktinerhöhung (TSH kann Prolaktin erhöhen, welches wiederum Follikelreifung und Gelbkörperfunktion im Ovar hemmen)
  • Einfluss auf Spermienqualität des Mannes
  • Muskel- und Gelenkschmerzen, v.a. Hände und Füße
  • langsamer Puls, niedriger Blutdruck
  • Äußere Augenbrauen falle aus

Diese Symptome können auch bei einer latenten Hypothyreose auftreten. Im Labor sehen wir TSH > 2,5 µU/ml und fT3 und fT4 normal.

Hyperthyreose

Bei einer Hyperthyreose ist zu viel T3 und T4 im Gewebe vorhanden, so dass die Rezeptoren der Hypophyse melden, weniger TSH auszuschütten. Labor: TSH < 1,0 µU/ml und fT3 und fT4 „erhöht“ bzw. im oberen Drittel.

Als Auslöser einer Hyperthyreose kommen in Betracht:

  • Morbus Basedow
  • Schilddrüsenautonomie
  • Überdosierung von Schilddrüsenhormonen
  • (bösartige) Tumore der Schilddrüse

Folgende Symptome einer Hyperthyreose sind in der Praxis auffällig:

  • Herzrasen
  • „innerliches“ Zittern
  • schneller Puls, auch Ruhepuls
  • Gewichtsabnahme
  • Nervosität und Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Nachtschweiß

Diese Symptome können nach meiner Erfahrung auch bei einer latenten Hyperthyreose auftreten: TSH niedrig, fT3 und fT4 normal.

Sonderfall M. Hashimoto

Bei einer Zerstörung des Schilddrüsengewebes im „Autimmunschub“ werden die in der Schilddrüse gespeicherten Schilddrüsen Hormone ins Blut geschwemmt. Es kommt hierbei zu hyperthyreoten Symptomen, da der Körper förmlich von T3 und T4 überschwemmt wird.

Der Verringerung von Schilddrüsengewebe folgen hypothyreote Symptome.

Als potentielle Auslöser oder „Trigger“ für Hashimoto gelten nach meiner Erkenntnis:

  • Genetische Veranlagung (Familienanamnese)
  • Gluten-Intoleranz und andere unerkannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die das Immunsystem täglich „antriggern“. Dies kommt in der Praxis sogar sehr häufig vor.
  • Estradiol – Dominanz
  • Insulinresistenz
  • Vitamin D – Mangel
  • Umweltgifte / Schwermetalle, Leichtmetalle
  • Chronische Infektionen und Entzündungen
  • HPU / KPU
  • Viren der Herpes Gruppe, u.a. Ebstein-Barr

Für die Diagnose – Unterstützung ist der Labornachweis von Antikörpern (MAK bzw. TPO-AK und TAK bzw. TG-AK) sowie Sonografie, die ein echoarmes Bild der Schilddrüse zeigen kann, oftmals mit inhomogener Struktur hilfreich.

MAK = Mikrosomale-Antikörper = TPO-AK = Thyreoperoxidase-Antikörper

TAK = TG-AK = Thyreoglobulin-Antikörper

Sonderfall M. Basedow

Beim Morbus Basedow handelt es sich ebenfalls um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse.

Die Merkmale einer M. Basedow Erkrankung sind häufig, aber nicht immer Struma (Kropf), Hyperthyreose sowie eine endokrine Orbitopathie (hervortretende Augäpfel).

Als potentielle Auslöser gelten:

  • Genetische Defekte des Immunsystems
  • Stress
  • Umweltgifte
  • (Virus-) Infektionen
  • Achtung: auch Rauchen kann eine Schilddrüsen – Überfunktion „befeuern“.

Bei einem M. Basedow findet man in der Labordiagnostik vermehrt Antikörper gegen TSH Rezeptoren (TRAK).

TRAK = TSH-Rezeptor-Antikörper (bei mehr als 95% der Betroffenen)

Die TRAK blockieren die Rezeptoren für TSH. Es kann zu einer Stimulierung der Follikelzellen kommen, zur vermehrten Bildung von T4 und T3, zur Hyperthyreose und zu einem vermehrten Wachstum der Schilddrüsen – Strumabildung.

Die schulmedizinische Therapie erfolgt in diesen Fälle u.a. mit Behandlung mit Thyreostatika (chemische Blockierung der Jodaufnahme), Radio-Jod-Therapie sowie Entfernung der Schilddrüse.

Struma (Kropf)

Bei einer Struma handelt es sich um eine tastbare und meist sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse.

Als potentielle Auslöser gelten:

  • Jodmangel
  • eventuell
    • Selenmangel
    • Rauchen
    • entzündliche Erkrankungen
    • strumafördernde Substanzen wie Soja (auch Einsatz in Tiermast), Rotklee, Nitrate, Chlor, Xenohormone (u.a. Weichmacher in der Kleidung, im Plastik, Kosmetika)
  • Erhöhtes TSH ist Wachstumsreiz für die Schilddrüse

Heiße und kalte Knoten

Bei Verdacht von Schilddrüsen Themen ist eine Untersuchung mittels Szintigrafie hilfreich. Mit Hilfe der Szintigrafie kann eine Unterscheidung von heißen Knoten / autonomen Adenom, kalten Knoten / Zysten ermöglicht werden.

Bei heißen Knoten / autonomes Adenom spricht man nach meiner Erkenntnis von autonomen Gewebe. Dieses autonome Gewebe produziert selbständig Schilddrüsen – Hormone, unabhängig vom Regelkreis Hypothalamus-Hypophyse-Schilddrüse. Hierbei ist bei der Jodgabe Vorsicht geboten, da Jod die Autonomie ungebremst anheizen kann. Aber Achtung auch bei Kontrastmitteln.

Kalter Knoten / Zysten sind der Erfahrung nach meist gutartig. Sie gelten als Folge von Jodmangel und beeinflussen die Schilddrüsen – Tätigkeit nicht. Eine Substitution von Thyroxin kann das Risiko senken, dass ein kalter Knoten bösartig wird.

Low T3 - Syndrom

Es handelt sich hierbei um erniedrigte Konzentration von fT3 im Blut bei normalem oder leicht erhöhten fT4, eine funktionelle Hypothyreose. Interessanterweise findet man statt fT3 vermehrt rT3 (reverse T3) im Blut. Mittlerweile kann dies auch über jedes Labor ermittelt werden.

Stark vereinfacht spaltet das Enzym 5-Dejodase bei der Umwandlung von T4 in T3 das Jod an der falschen Stelle ab. Es entsteht für den Körper inaktives rT3. Zur Weiterverstoffwechslung von rT3 in T2 benötigt der Körper die 5´Dejodase, welche wiederum bei der Umwandlung von T4 in T3 fehlt.

Reverse T3 blockiert aufgrund der ähnlichen Strutur die T3 – rezeptoren und antagonisiert die Wirkung des T3. Ein Zuviel an rT3 triggert darüber hinaus eine negative Feedback-Schleife, die zentral zu einer weiteren Herabsetzung der Schilddrüsenhormone führt.

Man nimmt an, dass die Bildung von rT3 eine Notlösung des Körpers ist und sozusagen als körpereigener Schutzmechanismus dient.

In den engeren Zusammenhang mit diesem Phänomen des low fT3 - Syndroms werden folgende Ursachen gezählt:

  • schwere Allgemeinerkrankung
  • Myokardinfarkt
  • Diabetes Mellitus (Hyperthyreose kann zu einer gestörten Glukosetoleranz führen und zur Tendenz einer Hyperglykämie / Hypothyreose kann den Bedarf an Insulin verringern, aber die Insulinsensitivität erhöhen (Blutzucker sinkt) und es kann ggf. zu einer starken Hypoglykämisierung kommen.)
  • Unfälle und Traumata
  • Operationen
  • Stress und hohes Cortisol
  • inflammatorische Prozess, „Silent Inflammation“
  • Glukokortikoide
  • Beta-Blocker
  • andere Medikamente
  • Schwermetalle

 

Bei der ganzheitlich-systemischen Therapie der Schilddrüse ist immer darauf zu achten, dass eine permante Interaktion zwischen Schilddrüse, den Gonaden (Keimdrüsen) und Nebennieren stattfindet.

Eine genaue Anamnese, zielführende Labordiagnostik und die Mitarbeit des Patienten sind sehr förderlich.

Schilddrüsen Themen und Nieren

Zusammenhang Schilddrüse und Nebenniere

Bevor man eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt, sollte meiner Erkenntnis nach unbedingt vorher die Nebenniere betrachtet und nötigenfalls behandelt werden.

Eine Nebenniere wiegt ca. 5.15 g und ist etwa 4cm lang und 2 cm breit.

In der Nebenniere wird unter anderem Cortisol, DHEA, Aldosteron, Sexualhormone, sowie Adrenalin und Noradrenalin produziert. Die Produktion dieser Hormone unterliegt der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHN). Die Steuerung erfolgt über eine sogenannte negative Feedbackschleife.

DHEA gilt als endokriner Jungbrunnen für die Immunabwehr. Cortisol ist DAS Stresshormon und wirkt zudem blutzuckerregulierend sowie entzündungshemmend.

Eine erhöhte Ausscheidung von Cortisol kann diese Folgen haben:

  • Rückkopplung über die Hypophyse – Senkung der Stoffwechselaktivität durch verminderte TSH-Bildung
  • Hemmung der Thyroxin 5´Dejodase und damit Störung der Konversion von T4 zu T3 zur Verringerung der Stoffwechselaktivität
  • Verringerung der Sensibilität der Schilddrüsen-Hormon-Rezeptoren, wodruch sich Hypothyreosesymptome zeigen trotz ausreichend T4/T3

Eine verringerte Ausscheidung von Cortisol aufgrund einer Erschöpfung der Nebennieren kann nach meiner Erkenntnis zu:

  • Kompensation des Stresshormonmangels durch T4 und T3,
  • starkem Verbrauch von T4 und T3 und
  • einem Anstieg von TSH führen und damit eine subklinische Hypothyreose zur Folge haben.

Einer Studie zufolge (Halimi et al., 1986) fordert die Thyroxinsubstitution wiederum Cortisolproduktion an. Deshalb sollte eine Thyroxin-Substitution immer mit Rücksicht auf die Nebenniere durchgeführt werden.

Die Betrachtung der Symptome von Zuviel oder Zuwenig Bildung von Nebennierenhormonen Cortisol, DHEA sind ziemlich interessant. Einige Symptome werden ja auch u.a. der Hypothyreose zugesprochen. Daher ist es wichtig genau hinzuschauen.

Hier gebe ich Ihnen eine Übersicht über mögliche Symptome des Mangels und Überschusses. Die Vollständigkeit ist ausgeschlossen.

DHEA Mangel Symptome

  • trockenes, glanzloses Haar
  • trockene, dünne Haut
  • Cellutlite
  • Augen glanzlos trüb
  • Verringerung von Körper-, Scham- und Achselbehaarung
  • Verminderte Immunabwehr und deshalb Anstekcungsanfälligkeit
  • geringe Stresstoleranz
  • Gefühl der Unsicherheit, Angst, Traurigkeit
  • mangelnde Libido
  • Leichter Schlaf, Schlaf mit wenig Träumen – reduzierte REM-Phase

DHEA Überschuss Symptome

  • etwas verstärkter Gesichtshaarwuchs
  • Palpitationen (Herzschlag unregelmäßiger, zu schnell oder zu langsam wahrgenommen)
  • Reizbarkeit, erhöhte Erregbarkeit
  • Schlaflosigkeit

Cortisol Mangel Symptome

  • Stressintoleranz
  • schnelle Erschöpfung und Erschöpfungszustände
  • depressionsähnliche Zustände, zunehmende Isolierung und Rückzug
  • Angriffslustigkeit, Aggressivität, überschießende Reaktionen in Stresssituationen
  • Lärm- und Geräuschempfindlichkeit
  • Neigung zu Allergien, Ekzemen, asthmatische Probleme, Erkältungen
  • Heißhunger auf Süßes oder Salziges
  • feuchte Hände und Fußsohlen
  • gesteigerte Schmerzempfindlichkeit
  • Höhere Entzündungsbereitschaft akut und chronisch
  • Diffuser Haarausfall
  • Schwierigkeiten, morgens aufzustehen
  • Energieloch am Morgen und am Nachmittag gegen 15-17 Uhr
  • Schlafprobleme – zu hoch, aber auch zu niedrig
  • Adrenalinüberschuss (Kompensation)
  • Gedächtnisprobleme v.a in Stresssituationen
  • Vitiligo

Cortisol Überschuss Symptome

  • Adipositas, Neigung zur Fetteinlagerung, Gewichtzunahme im Bauchbereich
  • Nervosität und das Gefühl des Getrieben seins, Angstzustände
  • Bluthochdruck
  • Herzklopfen
  • Schlafstörungen, Einschlaf- und Durchschlafprobleme
  • Übermäßiges Schwitzen
Schilddrüsen Themen und Innere Organe

Zusammenhang Schilddrüse und Darm

Eine Darm Dysbiose kann durch verminderte Östrogenausscheidung nach meiner Kenntnis diese Folgen haben:

  • Östradiolüberschuss
  • vermehrte TBG-Bildung, welches vermehrt T4 und T3 bindet und damit zu wenig freies T3 und T4 an die Zielzellen lässt
  • nicht genug freies T4 und T3
  • Symptome einer Hypothyreose

Ohne Hormone in Balance dauert es viel länger, bis die Nahrung durch den Magen und Darm transportiert wird. Das hat Folgen:

  1. Es kommt zur Verstopfung, eines der Leitsymptome bei Schilddrüsenunterfunktion.
  2. Es kommt häufiger zu Infektionen mit Bakterien oder Pilzen (Candida).
  3. Die gestörte Aufnahme der Nahrung führt zu Entzündungen im Darm.
  4. Durch die Entzündungen ist die Aufnahme von Nährstoffen gestört, es kommt zu Mineralstoffmangel.
  5. Das Risiko für Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln ist hoch.
Schilddrüsen Themen und Leber

Zusammenhang Schilddrüse und Leber

60% der Umwandlung der Schilddrüsen Hormone T4 in die aktive Form T3 erfolgt in der Leber. Häufigster Grund für eine Unterfunktion der Schilddrüse scheint auch eine schlecht arbeitende Leber zu sein. Eine träge Leber, eine Fettleber, eine schwache Leber kann nicht effektiv arbeiten und ist häufig selbst in Unterfunktion.

Zu den vielen Aufgaben der Leber gehören:

  • Hormone auf- und abbauen
  • Gifte aus Verdauung und Umwelt entgiften
  • Reinigung des Bluts

Die Abbauprodukte werden über die Gallenblase bzw. Galle ausgeschieden. Bei Stau bzw. Störung kommt es dabei unter anderem zur Bildung von Gallensteinen. Gallensteine können sich auch bereits in der Leber bilden. Stichwort nichtalkoholische Fettleber.

Deswegen ist es wichtig, die Leber entsprechend zu unterstützen. Dies ist möglich durch Verbesserung des Ernährungsplans, Lifestyle Änderung, ausreichend Bewegung.

Ihr nächster Schritt

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