Neulich habe ich während eines Meetings behauptet, dass Stress die Mutter aller Krankheiten ist. Darum ist es wichtig, immer auf eine gute Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu achten.
Mit Sicherheit würden dieses Statement schon viele unterschreiben. Aber da war eine Teilnehmerin des Meetings, die damit so gar nicht einverstanden war. Und das hat mich nicht nur gewundert, sondern dazu angeregt heute hier diese Zeilen zu schreiben.
Viele wissen sicher schon, dass wir zwischen Eu- und Disstress unterscheiden, dem positiven und negativen Stress. Aber was ist, wenn man ihn egal in welcher Form absolut negiert, also nicht (mehr) wahrnimmt?
Als Beispiel kann ich mich selbst nennen, wenn ich (irgendwann doch) feststelle, dass beim Faul-auf-der-Couch-liegen trotzdem noch alle Muskeln angespannt sind. Tiefes Ausatmen und bewusstes Muskelentspannen lässt mich sogar noch zwei Zentimeter tiefer in das Sofa sinken. Die Lieblingsmusik mit guten Kopfhörern hören hilft ebenfalls, einmal allen Druck des Alltags beiseite zu lassen.
Warum habe ich überhaupt Stress?
Eigentlich ist doch alles gut. Friedliche Region, Wohnung, Arbeit, Partner, Familie und Freunde, Freizeit, Urlaub, Fortbildung, Finanzen – alles geregelt bzw. im Griff. Wirklich?
Bei fehlender Entspannungsfähigkeit, die sich einstellt, wenn man sich jahrelang zum Funktionieren und Durchhalten konditioniert hat, läuft der Stress oft unterbewusst ab.
Neulich habe ich dann doch festgestellt, dass zu viel Termine, egal ob beruflich oder privat, mich nicht mehr gut für mich selbst sorgen lassen. Mal einen Gang zurück schalten, Termine besser planen, Druck rausnehmen, tiefes Ein- und Ausatmen, gutes Essen zur richtigen Zeiten, die Wellness für mich selbst – all das geht dann plötzlich nicht mehr.
Es sind viel zu viele lose Enden, für die ich noch keine Lösung geplant habe. Im Unterbewusstsein läuft dann endlos die Aufforderung ab, das doch endlich zu erledigen. Und zwar so lange, bis ich selbst ganz erledigt bin.
Offensichtlich hat es etwas mit frühkindlichen Erfahrungen zu tun, wie mir meine Coachin sagte. Das Muster überträgt sich von Mutter auf Kind. Im übertragenen Sinne ist dann Stress tatsächlich die Mutter aller Krankheiten.
Aber es ist doch schön, es überhaupt endlich wahrzunehmen. Jetzt, wo ich es bewusst zur Kenntnis nehme, kann ich es ändern. Kann für mich Lösungen zur Verfügung stellen. Präventiv arbeiten. Balance herstellen.
Was bedeutet Stress für meine Gesundheit?
Ich möchte es anhand der Arbeit des Muskels mit einfachen Worten beschreiben. Muskelkater oder Schmerz an Rücken, Knie, Fuß haben wir doch früher oder später alle. Aber was hat der Schmerz nun mit den Muskeln und mit dem Stress zu tun?
Ein Muskel benötigt für seine Arbeit aus der Zelle Energie und Kalzium. Nach der Anspannung soll die Entspannung folgen. Im Fall der nachfolgenden Entspannung ist es vorgesehen, dass das Kalzium in die Zelle zurück transportiert wird. Wenn die Anspannung aber ein Dauerzustand wird, ist unser genialer Körper in der Lage, das Kalzium direkt vor Ort im Gewebe einzulagern. Das entspricht sozusagen einer Transportoptimierung.
Bei Einlagerung des Kalziums ins Gewebe entstehen folgende Themen: es schmerzt wie Muskelkater, ungenügende Sauerstoffversorgung, suboptimale bzw. schlechte Versorgung mit Zellnährstoffen, Wassereinlagerungen, Kalkablagerungen, Schleimbeutelentzündung, Fersensporn, Gelenkabnutzungen durch Schon- und Fehlhaltung. Die verspannten Muskeln ziehen an den Ursprungs- bzw. Ansatzstellen, den Knochen. Die Zugkräfte sind sogar so stark, dass sie den Bewegungsapparat verformen. Skoliose, einseitige Buckel, Hüftprobleme, Beckenschiefstand, Beinlängendifferenzen sind unter anderem die Folge.
Weitere Schon- und Fehlhaltung führt zur Neigung, sich lieber nicht mehr zu bewegen und damit am Ende zu Unbeweglichkeit, Schlaffheit oder Steifheit.
Was kann ich für mich tun?
In der Überschrift schrieb ich, dass Entspannung bewusst gemacht werden muss. Die meisten sagen ja, sie haben keine Zeit. Sie stellen ihre Bedürfnisse immer als letztes. Warum eigentlich? Wie viel kann ich denn noch für andere da sein und anderen dienen, wenn ich nicht als erstes für mich sorge?
Zunächst gilt es, Entscheidungen zu treffen hinsichtlich der Tagesplanung, der Bewegung, der Ernährung, der kurzfristigen und langfristigen Ziele vom Rest meines Lebens. Wie will ich mein Lebensende erreichen? Klagvoll oder Klangvoll?
Nahrungsergänzung
Die Beschäftigung mit Ernährung hat mich an weiterführende Informationen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel gebracht. Dabei ist mir der Verdacht gekommen, dass wir es nicht wirklich mit Krankheiten sondern eher mit Folgen von Mangelerscheinungen zu tun haben.
Aus diesem Grunde teste ich aktuell die wesentlichen NEM´s, die zum Beispiel auch beim Coimbra-Protokoll verwendet werden. Dazu gehören unter anderem Vitamin D, MSM, OPC, Jod, Vitamin C, Magnesium hochdosiert.
Meditation
Der Aufwand für eine Meditation kann für uns Stressgeplagte heute nicht 30 Minuten oder länger dauern. Unser Alltag lässt das nicht zu. Ich fand etwas, das mir persönlich gefällt bei Vishen Lakhiani, die 6 Phase Meditation. Um aber erst einmal überhaupt mit Meditation zu beginnen, reicht es auch am Anfang, einfach nur 5 Minuten abends in das Licht einer Kerze zu schauen. Alle Gedanken betrachten, fließen lassen.
Meditation dient der Harmonisierung unseres seelischen Gleichgewichts. Sie macht uns resilient, d.h. unangreifbarer gegenüber alltäglichen Attacken und Herausforderungen.
Bewegung
Täglich 10-12.000 Schritte sollen optimal sein. Am Anfang und bei viel Termindruck schafft das kein Mensch. Deshalb klein anfangen. Es reicht doch schon die Runde um den Block abends nach dem Essen.
Am liebsten gehe ich durch den Wald. Wer einmal schon vom Wesen der Bäume gehört oder gelesen hat weiß, dass Bäume eine soziale Ader haben. Sie helfen und unterstützen sich gegenseitig. Nachzulesen bei Herrn Wohlleben. Kommunikation und Kooperation sind die Themen unserer heutigen Zeit. So kann ich einen Gang durch den Wald nicht nur aus atemtherapeutischen Gründen empfehlen. Es ist auch viel schöner, als seine Kilometer in der Muckibude auf dem Laufband zu absolvieren.
Schon täglich 5 bis 10 Minuten Körper Balance Training, auch gekoppelt mit Sonnengruß oder 5 Tibeter u. ä. reichen aus, um Nacken-Schulter-Syndrom und dem bekannten Schmerz in der Lumbosakralregion vorzubeugen bzw. in Schach zu halten. Aber auch, um sich insgesamt wieder beweglicher, leichter und fitter zu fühlen.
Wasser
Das Kraneberger, das wir unter anderem auch zum Kochen für Kaffee, Tee, Suppen, Nudeln, Kartoffeln benutzen hat eine recht saubere und hohe Qualität in Deutschland. Verglichen mit anderen Regionen mag das stimmen. Jedoch sind die Meldungen in letzter Zeit recht bedenklich, was Belastungen mit Glyphosat, Medikamenten und Hormonen, Schwermetallen, Nanopartikel aus Plastik angeht.
Aus diesem Grunde habe ich mich vor einigen Jahren für eine Wasser-Filter-Anlage entschieden, die solche Dinge herausfiltert. Das Wasser hat nun die Qualität von Quellwasser. Ich habe verschiedene Leute vergleichsweise kosten lassen. Interessant waren die Aussage danach: es schmeckt leichter, es schmeckt weniger salzig, es löst schneller die Schüsslersalze auf. Letzteres ist ganz klar: ein Wasser voller Inhaltsstoffe kann nichts mehr auflösen, geschweige denn ausleiten.
Planung
Damit Ihr Stress nicht die Mutter aller Krankheiten für Sie ist, empfehle ich Ihnen zunächst möglichst einmal alle überhöhten Erwartungen fallen zu lassen.
Jeder beantworte dazu für sich selbst nur eine Frage: Wie soll mein Tag ablaufen, damit ich mich wohl fühle?
Was kann alles zwischen 6 und 22 Uhr erledigt werden? Wie viel Freiraum wird überhaupt benötigt, um nicht von der Alltagslast erdrückt zu werden? Die Termine-mit-dir-selbst sind gleichwertig und wichtig wie Geschäftstermine bzw. Termine mit Kind oder Partner oder Freunden.
Dazu gehört auch je nach Gusto Sport, Schwimmen, Sauna, Friseur, Waldlauf, Fortbildung im privaten Bereich, Fußreflexe und Massage.
Entspannung
Manchmal hilft es schon, abends im Bett liegend alle kleinen Dinge ins Gedächtnis zu rufen, die im Laufe des Tages schön waren und gut getan haben. Ein wohltuender Satz, ein Lächeln, ein Duft, ein schönes Konzert, die Wärme…
Alle Fünfe gerade sein oder die Kirche im Dorf lassen ist auch eine Kunst.
In diesem Sinne, gehe ich jetzt mal auf die Matte und mache meine 10 Minuten Minigymnastik. Beim Schreiben dieses Artikels hat mir schon meine Lieblingsmusik geholfen. Und gleich gibt es eine leckere Hühnersuppe für die Seele.
Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie zu oben genannten Themenbereich Stress – die Mutter aller Krankheiten Fragen haben.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen, erreichen Sie mich am Besten unter +49 170 4551306 oder per E-Mail via Kontakt.