Ernährung und Depression

Gesundes essen

Ernährung und Depression stehen sich näher als wir denken.

Wer sich einmal auf die Suche begibt herauszufinden, ob ggf. auch der Lebensstil und die Ernährung im Zusammenhang mit Zuckerproblemen sowie Depressionen stehen und ob dies vielleicht sogar eine genetische Vorbestimmung sein könnte, wird fündig.

Allerdings haben Wissenschaftler in kürzlich durchgeführten Studien auch gezeigt, dass Genetik in oben genannten Zusammenhang nicht vorbestimmend ist. Demnach scheint es keine gemeinsamen genetischen Faktoren zu geben, die den positiven Zusammenhang zwischen Depression und Diabetes Typ 1 (DM1) oder 2 (DM2) erklären.

In der Praxis hört man jedoch oftmals von Verbesserungen der Situation des jeweiligen Patienten durch Umstellung der Ernährung und der täglichen Bewegung.

Forscher fanden zudem heraus, dass verschiedene Umweltfaktoren (epigenetische Faktoren) Wege aktivieren können, die letztendlich DM2 und Depression fördern. 

Als wichtige Faktoren scheinen in den Forschungsergebnissen unter anderem folgende Kriterien relevant zu sein:

  • Sozioökonomischer Status. 
  • Schlechter Schlaf.
  • Mangelnde körperliche Bewegung und
  • Schlechte Diät (Fastfood usw.). 

Mit diesen vorbenannten Faktoren kann es nach meiner Erkenntnis zur Aktivierung und Störung des Belastungssystems, sprich zu chronischem Stress kommen. Chronischer Stress kann nach meiner Erfahrung eine Sympathikus Aktivierung nach sich ziehen.

Was hat chronischer Stress mit Diabetes zu tun?


Chronischer Stress aktiviert die Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenachse (HPA-Achse) und das sympathische Nervensystem (SNS). Dieser Mechanismus kann die Cortisol-Produktion in der Nebennierenrinde und die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin in der Nebennierenmark erhöhen. 

Chronische Hyperkortisolämie und eine verlängerte SNS-Aktivierung können meiner Erkenntnis nach die Insulinresistenz und auch eine viszerale Fettleibigkeit fördern. Das soll auch zu metabolischem Syndrom und DM2 führen. 

Mit einfachen Worten: Stress lässt uns nicht nur länger übermäßig in diesem „Überlebens – Modus“ (Laufen oder Raufen) verweilen. Stress lässt manchmal auch jeden Versuch scheitern, ein paar Pfunde loszuwerden.

Die Steigerungsform ist ein metabolisches Syndrom, was im Fachjargon auch das tödliche Quartett genannt wird:

  • Fettleibigkeit
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörung mit erhöhtem Triglyzerinwert im Blut und erniedrigtem HDL-Cholesterin sowie
  • Insulinresistenz, bzw. gestörte Glucoseintolleranz, was als Hauptursache für Diabetes Mellitus Typ 2 genannt wird.

Chronischer Stress und Verhaltensfolgen


Noradrenalin, Cortisol und andere Hormone aktivieren das Angstsystem, das Angstzustände, Anorexie oder Hyperphagie bestimmt. 

Die gleichen Mediatoren können nach meiner Erfahrung eine Tachyphylaxie des Belohnungssystems verursachen. Sie kann Depressionen und Heißhunger auf Nahrung, andere Substanzen oder Stress erzeugen. Überschüssiges Cortisol stört die Neurogenese im Hippocampus. Dies ist eine Region, die an Depressionen sowie an DM2 beteiligt ist.

Unter Tachyphylaxie versteht man ein nachlassendes, durch Steigerung der Dosis nicht ausgleichbares Reagieren des Organismus auf wiederholt verabreichte Arzneimittel bzw. andere Substanzen.

Neurogenese im Hippocampus meint die Entstehung neuer Hirnzellen am benannten Ort. Hippocampus ist die zentrale Schaltstation des limbischen Systems im Hirn. Er ist zuständig für das Gedächtnis und Lernen. Wenn dieser Ort einer Störung unterliegt, wird es vermutlich zu Gedächtnisstörungen kommen. Nichts neues kommt mehr hinzu.

Darüber hinaus induziert chronischer Stress eine Immundysfunktion, direkt oder über die HPA-Achse oder SNS. Die Immundysfunktion kann möglicherweise eine erhöhte Produktion von inflammatorischen Zytokinen hervorrufen. 

Hohe Mengen an inflammatorischen Zytokinen können mit der normalen Funktion der Pankreas-β-Zellen interagieren. Außerdem können auch Insulinresistenz induzieren und somit das Auftreten von DM2 fördern. 

Was machen Entzündungen im Körper?


Bei meinen Recherchen zum Thema legen die von mir gesichteten Studien nahe, dass entzündliche Reaktionen auch in die Pathophysiologie von Depressionen involviert sind. 

Infolgedessen habe ich festgestellt, dass proinflammatorische Zytokine mit vielen der pathophysiologischen Domänen interagieren, welche eine Depression charakterisieren. Diese Zytokine können unter anderem den Metabolismus des Neurotransmitters, die neuroendokrine Funktion, die synaptischen Plastizität und das Verhaltens beeinflussen. 

Oben beschriebene Korrelationen legen nahe, dass chronischer Stress und Entzündungen Depressionen und DM2 fördern. So vermute ich eine mögliche Verbindung zwischen ihnen.

Studien und Literatur, in denen Sie bei Bedarf nachlesen können

Die Verbindung zwischen Diabetes mellitus und Depression .

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19120315?dopt=Abstract

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29449893

Korczak DJ, Pereira S., Koulajian K., Matejcek A., Giacca A. Typ-1-Diabetes mellitus und schwere depressive Störungen: Beweis für eine biologische Verbindung. Diabetologie. 2011; 54 : 2483–2493. [ PubMed ]

Natasha Campbell-McBride: GAPS – Gut und Psychologie Syndrome: Wie Darm und Psyche sich beeinflussen

Mein Ansatz


Mein empfohlener Ansatz ist es, die häufigsten Auslöser für Diabetes und Depressionen zu identifizieren und sie anzugehen. Da Ernährung und Depression oftmals eng verbunden sind, liegt es aus meiner Sicht nahe, hier genauer hinzuschauen.

Durch Veränderungen des Lebensstils ist es möglich, Stress und Entzündungsreaktionen zu reduzieren und ein gesünderen Lebensstil zu entwickeln. 

Als Veränderungen des Lebensstils wie erhöhte körperliche Aktivität oder körperliche Bewegung, Ernährungsumstellung, angemessene Entspannung / Schlaf und soziale Interaktion, der Einsatz von Meditationstechniken, die auf Achtsamkeit basieren, und die Reduzierung von Erholungssubstanzen wie Nikotin, Drogen und Alkohol haben sich in der Praxis bereits als vorteilhaft erwiesen.

In meiner Praxis werden wir im Rahmen einer ausführlichen Anamnese und Labordiagnostik einen Therapieplan entwickeln. Damit fällt es Ihnen leichter oben genannte Änderungen in Ihren Alltag zu integrieren.

Ihr nächster Schritt

 

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Hinweis zum Heilmittelwerbegesetz (HWG)

 

Den in meiner Praxis angebotenen Therapieverfahren liegen keinerlei Heilversprechen zugrunde. Aus den  Texten kann weder eine Linderung noch eine Besserung eines Krankheitszustandes abgeleitet, garantiert oder versprochen werden.

Bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die wissenschaftlich noch nicht anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethoden selbst.