Histaminose

Histaminose

Histaminose ist ein Begriff, der dem Geschehen im Körper besser entspricht. Aber jeder kennt Histaminintoleranz bzw. Histaminunverträglichkeit. Histaminintoleranz ist eigentlich nicht ganz richtig. Denn Histamin ist ein körpereigener, überlebenswichtiger Stoff. Wenn es dagegen eine Intoleranz gäbe, wäre es mit dem Leben nicht vereinbar. Fruktose, Laktose und Gluten sind körperfremde Stoffe, gegen die man sehr wohl eine Intoleranz entwickeln kann.

Merken wir uns also, dass der Körper selbst Histamin herstellt. Histamin ist wichtig für den Körper und unser Überleben. Das Wort Histamin ist im Prinzip ein Akronym und leitet sich von Histos (Gewebe) und Amin (Aminosäure) ab.

Histamin wurde vor ca. 100 Jahren als hauptsächlich beteiligter Stoff bei Allergien und Anaphylaxien ausgeforscht. Vor ca. 40 Jahren begann die Erforschung über die Rolle von Histamin bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und über die mögliche Dysfunktion des abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO).

Es ist bekannt, dass nur Wasser, pflanzliche Öle, raffiniertes Salz und raffinierter Zucker kein Histamin enthalten. Alle anderen Lebensmittel enthalten mehr oder weniger Histamin oder aber sind sogenannte Inhibitoren, das heißt sie regen die Bildung und Freisetzung von Histamin im Körper an. Weder starke Hitze noch Kälte, noch Säuren oder Basen können dieses Histamin zerstören. Kochen und Braten beeinflussen den Histamin – Gehalt wenig. Manche Pflanzen haben einen hohen Histamingehalt zum Schutz vor Feinden und auch Tiergifte enthalten diesen Stoff.

Wofür ist Histamin überhaupt gut?

  • Histamin ist ein Gewebshormon.
  • Es sorgt für die Kontraktion glatter Muskelzellen im Bronchialsystem und Blutgefäßen.
  • Histamin ist an der Regulation der Magensäuresekretion und an der Erhöhung der Herzfrequenz beteiligt.
  • Es ist an der Modellierung des Immunsystems beteiligt.
  • Bei Entzündungen ist Histamin beteiligt und spielt eine Rolle bei IgE vermittelten allergiebedingten Entzündungen.
  • Im Hirn gibt es ZNS-spezialisierte Nervenzellen im Hypothalamus, die Histamin als Neurotransmitter produzieren.
  • Das im Hirn produzierte Histamin spielt eine Rolle beim Schlaf-Wach-Rhythmus und der Aufmerksamkeit.
  • Das mit der Nahrung aufgenommene Histamin gelangt nicht über die Blut-Hirn-Schranke ins Zentralnervensystem (ZNS).
  • Zusammenfassend ist bekannt, dass es im Prinzip 4 Rezeptoren für Histamin im Körper gibt

Typische Symptome für eine Histaminose

  1. Herz: Herzrhythmusstörungen, Hypotonie, Tachykardie
  2. Kopf: Kopfschmerzen und Schwindel
  3. Darm: Krämpfe, Meteorismus, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit
  4. Gebärmutter: Dysmenorrhoe
  5. Lungen: Asthma, Fließschnupfen
  6. Haut: Rötung, Urtikaria (Nesselsucht), Juckreiz, Flush

Wann sollte man an eine Histaminintoleranz denken?

Wenn Sie den Verdacht auf eine Histaminunverträglicheit, Histaminintoleranz bzw. eine Histaminose haben, sind immer auch die Begleitumstände zu beachten und wichtig für unser erstes Gespräch. Deshalb wäre es gut, wenn Sie Ihre Symptome beobachten und Notizen machen (z.B. ein Ernährungsprotokoll).

Ein Verdacht auf eine Nahrungsmittelintoleranz besteht zum Beispiel nur bei einer zeitlichen Verbindung zur Nahrungsaufnahme (Minuten bis 4 Stunden).

Therapeutische Überlegungen bei Histaminose

Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein gesunder Magen-Darm-Trakt mit größeren Mengen Histamin problemlos zurecht kommt.

Wenn die DAO-Enzyme ausreichend vorhanden und funktionabel sind, wird das Histamin aus der Nahrung abgebaut. Ggf. liegt eine Abbaustörung vor, die sich unter Umständen auch aus Mikronährstoffmängeln ergibt. 

Butyratbildende Bakterien im Darm und eine intakte Darmschleimhaut unterstützen den Histaminabbau. Andere Bakterientypen, die zu den Histaminbildenden Bakterien gehören, können Histidin in Histamin umwandeln. Normalerweise machen solche Keime keine Schwierigkeiten, aber wenn der pH-Wert im Darm z.B. erhöht ist, vermehren sich diese.

Wenn der pH-Wert des Stuhls zu basisch wird, führt das zu einer Anhäufung pathogener Keime, die z.B. eine Schwächung des DAO nach sich zieht. Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol, Pantoprazol stören u.a. Säure-Basen-Gleichgewicht im Dünndarm.

Auch müssen solche Themen wie Schilddrüsenunterfunktion berücksichtigt werden. Hier kanneine Untertemperatur zur Schwächung der Wirkkraft von Enzymen kommen. Enzyme arbeiten am besten bei 37 ° Celsius.

Interessanterweise kann eine Hashimoto Thyreoiditis zu einer vermehrten Histamin-Ausschüttung in den Mastzellen führen. Alle Mastzellen tragen TSH-Rezeptoren. Allerdings hat die Grundlagenforschung noch nicht herausgefunden, warum das so ist.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine Verbesserung des Befindens bei einer Histaminose zunächst über eine Verbesserung der Darmgesundheit führt. Dies ist nicht der einzige Faktor und Weg, wie Sie meinen Worten sicher schon entnehmen können, aber ein sehr wichtiger.

Oberstes Ziel ist die Erhaltung der Lebensqualität. Eine Histaminose darf nicht dazu führen, dass Sie sich nicht mehr trauen zu essen und sich somit wichtige Nährstoffe sondern auch den Genuss vorenthalten.

Dieser Beitrag soll Ihnen Mut machen und Wege skizzieren, die eventuell vorher noch nicht klar waren.

Was Sie in meiner Praxis erwarten können

  • Ich biete Ihnen eine auf Sie abgestimmte Stufendiagnostik rund um Histamin, 
  • DAO und Co-Faktoren, 
  • Mikronährstoffe,
  • Vollblutmineralanalyse, Messung der Vitamine und Co-Faktoren,
  • sowie Stuhluntersuchung und Darmtherapie an.
  • Vitamin C Infusionen.
  • Sie erhalten Tipps und Hinweise für eine Ernährungsumstellung in 3 Phasen (Karenz, Test, Dauerernährung).
  • Abklärung Differenzialdiagnostik bei persistierenden Symptomen wie
    • Laktosintoleranz
    • Fruktoseintoleranz
    • Sorbitintoleranz
    • Zöliakie
    • Weizenallergie
    • Nicht-Zöliaki-Glutensensitivität
    • Salycylat – Unverträglichkeit
    • Tyramin – Intoleranz (Tyramin entsteht durch den Abbau der Aminosäure Tyrosin)

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