Dysbiose und Darmkur

Dysbiose


Bei einer Dysbiose kann eine Darmkur meines Wissens nach hilfreich sein. Über Definition und Ursachen einer Dysbiose, und was Sie für eine gesunde Darmflora tun können, erfahren Sie hier kurzgefasst mehr.

Symbiose und Dysbiose


Der Begriff „Symbiose“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet zusammenleben. In der Biologie wird damit das friedliche Zusammenleben von Organismen unterschiedlicher Art zum wechselseitigen Nutzen bezeichnet. So leben zum Beispiel in einem gesunden Darm alle Mikroorganismen (Mikrobiom) in einem harmonischen Gleichgewicht mit dem Organismus.

Diese Symbiose ist jedoch – u. a. bedingt durch Fehlernährung, Medikamentenmissbrauch, schädigende Umwelteinflüsse oder eine ungesunde Lebensweise – recht störanfällig.

Es kann zur Dysbiose kommen. Eine Dysbiose ist das Gegenteil der Symbiose. Das heißt das Mikrobiom befindet sich nicht mehr im Gleichgewicht. Diese bildet häufig die Grundlage von z. T. akuten, meist aber chronischen Erkrankungen.

Mögliche Ursachen für Dysbiose

  • Fehl- und Überernährung (v. a. Zucker, Weißmehlprodukte)
  • unausgewogene, einseitige und Mangelernährung (Zivilisationskost: „Hungern bei vollen Töpfen“)
  • einseitige Diätformen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • schlechtes Kauen
  • Gärung und Fäulnisbildung im Darm mit Änderung des Darmmilieus und dadurch Änderung der Lebensbedingungen für die physiologische Darmbakterienflora
  • Darmentzündungen
  • Verstopfung – dadurch Rückstau von Stuhl und Kot vom Dick- in den keimarmen Dünn – bzw. Leerdarm (Jejunum, Ileum)
  • anhaltender Stress, Hektik – dadurch mangelnde Produktion von Verdauungssäften und schlechte Aufschließung der Nährstoffe, was zu Gärung (Kohlehydrate) und Fäulnis (Eiweiß) führt
  • Arzneimittel (z. B. Antibiotika)
  • Abführmittel
  • Infektionen (Virus-, Pilz-, bakterielle Infektionen)

Häufige Symptome, die in der Praxis vorkommen

  • Durchfall
  • Blähungen, erhöhte Gasbildung
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Reizmagen
  • Reizdarmsyndrom
  • Darmkrämpfe, Koliken
  • Aufstoßen
  • Schlechtes Allgemeinbefinden
  • Erhöhte Infektanfälligkeit, Allergien (Beispiel Asthma) durch Schwächung des Immunorganes „Darm“ und Störung der Mukosabarriere
  • Hauterkrankungen z. B. Neurodermitis
  • Kopfschmerzen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit, Nahrungsmittelallergien, Histaminosen
  • Chronische Müdigkeit (durch schlecht bzw. unverdaute Nahrungsreste, Leberbelastung)
  • Wird eine gestörte Darmflora nicht saniert, können sich längerfristig schwerere Darmerkrankungen – darunter Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, – entwickeln bzw. verschlimmern.

Behandlung einer Dysbiose und Darmkur

Zunächst erst einmal sollte ausführlich anamnestisch abgeklärt werden, was die genauen Beschwerden sind. Als zweiten Schritt empfiehlt sich eine geeignete Labordiagnostik. Welche Aussage kann aufgrund der Stuhldiagnostik getroffen werden? Welche Diagnosen liegen zusätzlich vor bzw. müssen noch abgeklärt werden, wie zum Beispiel Schleimhautdefekte.

Auf dieser Grundlage aufbauend kann entschieden werden, welche nächste Maßnahme zielführend sein kann. Reicht es, die Ernährung umzustellen? Liegt es dem Patienten mehr, eine Fastenkur durchzuführen? Wenn Fasten nicht in Frage kommt, gibt es andere alltagstaugliche Kuren?

Durch eine richtig durchgeführte Darmkur kann die physiologische Keimbesiedelung des Dick- und Dünndarms sowie eine Normalisierung der Darmschleimhaut (Mukosebarriere) und der Darmmotilität und -peristaltik (Darmbewegung) wiederhergestellt werden.

Pflegen der Darmflora

Geeignet sind Produkte, die reich an milchsäurebildenden Bakterien (Laktobazillen) sind oder rechtsdrehende L(+)-Milchsäure enthalten:

  • Joghurt/Bioghurt mit lebenden Acidophilus-, Bifidus- oder Bulgaricus-Kulturen, Kefir
    Sauermilchprodukte (Dickmilch)
  • Milchsauer vergorenes Gemüse wie Sauerkraut (nicht nach 15.00 Uhr!)
  • Produkte mit rechtsdrehender L(+)-Milchsäure (die Packungsangabe beachten)
  • Produkte aus milchsäure-vergorenem Getreide (Kanne R-Brottrunk)
  • Probiotika
  • Rechtsdrehende Milchsäurebakterien gelten als die wichtigste Gruppe nützlicher, probiotischer Darmbakterien. Sie kommen natürlicherweise auch im menschlichen Organismus vor und werden deshalb – im Gegensatz zu der artfremden linksdrehenden D (-)-Milchsäure – vom Stoffwechsel gut verwertet. Nützliche Milchsäurebakterien können sich im Darm vermehren, wenn Milch- und Sauermilchprodukte wie Jogurt, Buttermilch oder Kefir häufiger zugeführt werden. (In Joghurtbakterien finden sich antibiotisch wirkende Stoffe.)

Milchsäurebakterien verhindern die Ansiedlung krankmachender Keime im Darm, fördern den Aufbau einer gesunden Darmflora und unterstützen das Immunsystem.

Was Sie tun können für eine gesunde Darmflora

Ein Aufbau durch medikamentöse Hilfe kann niemals eine Dauerlösung sein.

Eine dauerhaft gesunde Darmflora erreicht man am besten durch eine umfassend gesunde, individuell verträgliche Ernährung, die den nützlichen Bakterien genügend Faserstoffe, nicht zu viel Zucker und nicht zu viel Eiweiß anbieten.

Empfohlen wird eine vollwertige, individuell auf die Konstitution, das Alter und die Verdauungskraft des Patienten zugeschnittene Kostform.

Der Übergang auf vollwertige Kost sollte dabei jedoch nicht zu schnell erfolgen, da sich das Verdauungssystem – vor allem die intestinale Mikroflora – an die neue Kost erst langsam anpassen muss.

Vor einer Nahrungsumstellung ist es deshalb erfahrungsgemäß am Besten, die Verdauungsleistung in Form einer vorgeschalteten Darmkur zu verbessern.

Dysbiose und Darmkur sind in der Praxis aufeinanderfolgend.

Darüber hinaus – allgemeine Tipps

Gründliches Kauen und ruhiges Essen sorgen dafür, dass die Verdauung zeitgerecht abläuft und dass das Darmmilieu in den verschiedenen Abschnitten den richtigen pH-Wert aufweist – z. B. im Magen sauer, im Dünndarm basisch.

Meiden Sie besonders während der Antibiotikagabe große Fleisch- oder andere Eiweißportionen. Sie führen durch Ammoniakbildung zu basischem Milieu im Dickdarm, was die Darmflora beeinträchtigt.

Milchsäurehaltige Produkte enthalten wertvolle Laktobazillen.

Vermeiden Sie ebenfalls alles, was eine Verstopfung auslöst oder unterhält. Faserreiche Kost ist deshalb erwünscht, jedoch nicht am Abend – am besten spätestens bis 15.00 Uhr.

Vor allem während einer Antibiotikabehandlung sollten Sie auf Zucker, Honig und ähnliche Süßmittel sowie auf Weißmehlprodukte verzichten.

Ihr nächster Schritt

 

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