Wenn die Hormone im Mangel sind, treten verschiedene endokrinologische Erkrankungen auf, die mittlerweile fast jederfrau bzw. jedermann geläufig sind, wie zum Beispiel:
- PMS (prämenstruelles Syndrom in allen Ausprägungen), Zyklusbeschwerden, Myome und Zysten
- Klimakteriumsbeschwerden, Hitzewallungen
- Leistungsschwäche, Erschöpfung, Burnout
- Schilddrüsenerkankungen, Knoten, Struma
- Abwehrschwäche, Allergieneigung
- Haut- und Haarprobleme, Schleimhauttrockenheit
- u.v.m.
Nicht alle genannten haben als einzigen Auslöser ein hormonelles Ungleichgewicht, aber alle können eine hormonelle Komponente haben.
Frauen und Männer können betroffen sein.
Über welche Hormone sprechen wir
Wir sprechen über 3 Hormonklassen.
- Steroidhormone. Zu denen zählen alle Sexual- und Nebennierenhormone, wie Estradiol, Estriol, Progesteron, DHEA, Testosteron, Cortisol. Die Ausgangssubstanz der Steroidhormone ist übrigens Cholesterin. Es sind lipophile Moleküle, d.h. sie sind fettanhaftend und somit transdermal aufnehmbar über Mund- und Schleimhaut.
- Aminosäurederivate. Dazu zählen z.B. Melatonin, Serotonin, Thyroxin. Aminosäuren sind die Grundbausteine. Die Moleküle können sowohl lipophil als auch hydrophil (wasserlöslich) sein.
- Protein- und Polypeptidhormone. Insulin, Glukagon, FSH (Folikelstimulierendes Hormon für die Eireifung). Diese hydrophilen Moleküle haben ein sehr hohes Molekulargewicht.
Was man über Hormone wissen muss
Bereits kleinste Veränderungen der Hormonkonzentration können unter Umständen weitreichende Folgen zeigen.
Im Labor werden Hormone in Pikogramm gemessen.Dabei stellt sich die Zahl so dar, dass 1 Pikogramm = 1/1 000 000 000 000 Teil (1 Billionstel Teil) vom Gramm bedeutet.
Jedes Pikogramm ist stoffwechselaktiv. Es handelt sich hierbei also um Präzisionsarbeit.
Die Ausschüttung von Hormonen, um alles am Laufen zu halten, erfolgt über eine Hierarchie, die wir als Regelkreise verstehen. Dieses komplexe Regelsystem sorgt für die Ausschüttung bestimmter Hormone, um Stoffwechselprozesse anzustoßen, aber auch für Hormone, die ebendiese Prozesse beenden.
Als Folge einer hormonellen Dysbalance oder eines Hormonmangels können
- Leistungsschwäche
- Erschöpfung
- bei Männern als Estradioldominanz z.B. Verweiblichung, Brustbildung, Libidoverlust, Prostatahyperplasie vorkommen.
Hormone im Mangel - Symptome im Überblick
Hier habe ich die wichtigsten Mangelsymptome, die erfahrungsgemäß in der Praxis vorkommen, für den Überblick in einer Tabelle zusammen gefasst. Die Liste ist nicht vollständig und in der Reihenfolge der Mangelsymptome nicht maßgeblich.
Hormone | DHEA | Progesteron | Östradiol | Östriol | Testosteron |
Für | Anti-Aging Immunsystem Stressmanagement | Innere Balance Guten Schlaf | Eisprung Temperatur | Schleimhäute | Muskelpower Tatkraft |
Mangel | Trockene, dünne Haut | PMS in allen Variationen | Trockene, faltige Haut | Trockene, überempfindliche Schleimhäute | Muskelschwäche |
Gefühl Unsicherheit, Angst, Traurigkeit | Wasser- einlagerungen | Verminderte Fruchtbarkeit (Eisprung kann nicht stattfinden) | Ausbleibende Schwangerschaft | Mangel an Selbstbewußtsein, Ängstlichkeit | |
Leichter Schlaf, wenig/keine Träume | Schlafstörungen | Schlafstörungen | Infektionen, Blaseninfekte, gereizte Blase, Pilzbefall | Bindegewebsschwäche, Cellulite | |
Mangelnde Libido | Verminderte Libido | Mangelnde Libido | Schmerzhafter GV | Nachlassende Libido, Potenzstörungen | |
Geringe Stresstoleranz | Vermehrtes Fettgewebe, v.a. am Bauch | Steigert Bildung von Gerinnungsfaktoren | Gelenkschmerzen | Muskelschwäche | |
Trockenes, glanzloses Haar | Myome, Zysten | Dünner werdendes Kopfhaar, Haarausfall | Augenentzündungen, trockene Augen, insbesondere bei älteren Menschen | Herzschwäche, erhöhtes Herzinfarktrisiko | |
Verringerung Körperbehaarung | Störungen der Schilddrüsen-tätigkeit | Vermehrte Gesichtsbehaarung | Verminderter Bartwuchs | ||
Verminderte Immunabwehr | Konzentrationsschwäche, Denk- und Merkstörungen. Innere Unruhe, Nervosität | Vermehrtes Schwitzen, Hitzewallungen u./o. Nachtschweiß | Anstieg des Körpergewichts mit Zunahme des viszeralen Körperfettanteils |
Was hat Cholesterin mit Hormonen zu tun?
Unser Körper bildet selbst Cholesterin.
Cholesterin ist der Ausgangsstoff für alle Hormone und wichtig für das Ablaufen des Hormonsynthesewegs.
Bei erhöhten Cholesterinwerten und diffuser Symptomatik lohnt es sich also auch mal an eine Hormonmangelproblematik zu denken.
Ursachensuche bei hormoneller Dysbalance
In der naturheilkundlichen Praxis können aus meiner Erfahrung folgende Ursachen für hormonelle Dysbalancen gefunden werden:
- HWS – Traumata
- Darmfunktionsstörungen
- Leber – Metabolismus
- Mikronährstoffversorgung
- Stress / Nebennierenschwäche
- Schilddrüsenstörungen
- Säure – Basenhaushalt
- Xenohormone
- Schwermetallbelastungen
- Organische Ursachen
Je nach Beschwerdebild und Anamnese kann ich mittels geeigneter labordiagnostischer Methoden dem Tanz der Hormone auf die Spur kommen und Sie durch Ihren Prozess begleiten.
Ihr nächster Schritt
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