Hätten Sie es gewußt? Hämorrhoiden hat eigentlich jeder Mensch, denn es ist die Bezeichnung für ein speziell nur dort vorhandenes Gefäßgeflecht, das sogenannte Hämorrhoidalpolster. Es ist ein Schwellkörper im Analbereich.
Zusammen mit dem inneren und äußeren Schließmuskel des Afters dichten Hämorrhoiden den Darm nach außen hin ab. Hämorrhoiden helfen der Schließmuskulatur, den Darmausgang auch bei Belastung verschlossen zu halten, so zum Beispiel beim Niesen oder Lachen.
Meist wölben drei Knoten, die an der Einmündung der Arterien in den Schwellkörper liegen, hierfür die Schleimhaut vor.
Die stark durchbluteten arteriovenösen Aderpolster, die als Teil des natürlichen Verschlusssystems des Darms den Enddarm zusätzlich abdichten, können aus verschiedenen Gründen unnatürlich vergrößert in Form von Krampfader ähnlichen, knotigen Erweiterungen sein, was zu Beschwerden führen kann.
Anale Beschwerden sind weit verbreitet.
„Hämorrhoiden haben“ ist nach wie vor eine Tabukrankheit, über die nicht gerne gesprochen wird. Oft fällt der Gang zum Arzt oder Heilpraktiker schwer, da es vielen unangenehm ist darüber zu sprechen. Und dennoch ist es sehr wichtig, etwas für die Verbesserung der Beschwerden zu unternehmen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden.
Was sind Hämorrhoiden
Um „mit Hämorrhoiden auf Du“ zu sein, sollte jeder wissen, was Hämorrhoiden überhaupt sind und wie sie funktionieren. Vergrößerte Hämorrhoiden entstehen im äußersten Darmabschnitt nahe dem Darmausgang (siehe Grafik). Dort befindet sich bei jedem Menschen ein gut durchblutetes ringförmiges Gewebepolster – das Hämorrhoidal-Geflecht. Es erfüllt eine wichtige Aufgabe. Das Gewebe dichtet den Darm sicher nach außen ab.
Das Gewebepolster funktioniert wie ein Schwellkörper. Beim Stuhlgang entspannt sich der Schließmuskel, und das Blut fließt aus dem Hämorrhoidalpolster ab. Anschließend strömt das Blut in die Hämorrhoiden zurück, so dass sie wieder an Volumen zunehmen und den After sicher verschließen.
Vergrößerte Hämorrhoiden machen so manchem das Leben schwer. Schätzungen zufolge haben über 50 Prozent der Erwachsenen über 30 Jahren damit zu tun. Nicht nur ältere Menschen sind von vergrößerten Hämorrhoiden betroffen, sondern auch viele jüngere.
Krankhaft werden Hämorrhoiden erst dann, wenn sich in diesem Gefäßpolster das Blut staut und nicht mehr ungestört abfließen kann. Die Hämorrhoiden vergrößern sich und machen sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar – Ärzte sprechen dann von einem Hämorrhoidalleiden.
4 Stadien des Hämorrhoidalleidens
Im ersten Stadium sind die Hämorrhoiden zwar vergrößert, aber noch relativ klein und von außen nicht sichtbar. Nur mithilfe einer Spiegelung des Analkanals und des Enddarms (Proktoskopie) kann der Arzt die Hämorrhoiden erkennen. Sie verursachen häufig keinerlei Beschwerden.
Im zweiten Stadium eines Hämorrhoidalleidens sind die Knoten bereits größer und treten beim Pressen sichtbar hervor. Mitunter werden sie beim Stuhlgang teilweise vor die Afteröffnung gedrückt und ziehen sich anschließend von selbst wieder in den Analkanal zurück.
Im dritten Stadium „fallen“ die Knoten bei der Stuhlentleerung oder auch spontan vollständig vor die Afteröffnung. Man spricht von einem Prolaps. Die Hämorrhoiden ziehen sich nicht mehr von selbst in den Analkanal zurück. Der Betroffene kann die Knoten lediglich mit dem Finger in den Analkanal zurückschieben.
Im vierten Stadium eines Hämorrhoidalleidens liegen die Hämorrhoiden permanent vor der Afteröffnung und können auch nicht mehr manuell zurückgeschoben werden (fixierter Prolaps). Sie sind somit ständig sichtbar.
Wie kommt es zu Problemen der Hämmorrhoiden
Die Blutgefäße in diesem Gewebepolster können sich aus verschiedenen Gründen erweitern, sie leiern sozusagen aus, so dass sich das Polster knotig vergrößert.
Als wichtigste Ursache für solche vergrößerten Hämorrhoiden gilt zu starkes Pressen und Nachpressen beim Stuhlgang.
Manche Experten sind überzeugt, dass ein Toilettenhocker zu starkes Pressen verhindern kann und damit eine wirksame Maßnahme zur Verhinderung von Hämorrhoiden darstellt.
Krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden) können viele Ursachen haben.
Sie entstehen, wenn sich die Gefäße am Darmausgang, im sogenannten hämorrhoidalen Schwellkörper, vorwölben. Dies passiert vor allem dann, wenn der Analbereich unter einem hohen Druck steht.
Dies kann zum Beispiel bei einer Verstopfung der Fall sein, wenn der Betroffene bei der Stuhlentleerung stark pressen muss. Insbesondere eine ballaststoffarme Ernährung, wenig Bewegung und zu wenig Flüssigkeit können eine Verstopfung begünstigen.
Mögliche Einflüsse, die nach meiner Erkenntnis ein Hämorrhoidalleiden fördern, sind etwa:
- eine angeborene Schwäche des Bindegewebes, die zur Erschlaffung der Schließmuskeln führt
- eine ballaststoffarme Ernährung
- eine überwiegend sitzende Tätigkeit, Bewegungsmangel
- Verstopfung
- wenig Flüssigkeitsaufnahme
- starkes Pressen auf der Toilette
- Übergewicht
- eine Schwangerschaft
Diese typischen Symptome können beobachtet werden
Je nach Ausprägung können nach meiner Erfahrung unterschiedliche Beschwerden auftreten, so zum Beispiel:
- schmerzlose Blutungen bei der Stuhlentleerung, die entweder als Stuhlauflagerung oder als tropfende Blutungen auftreten können
- Brennen, Juckreiz, entzündlich gerötete Haut und Nässen im Afterbereich
- das Gefühl unvollständiger Entleerung nach dem Stuhlgang
- unwillkürlicher Abgang von Schleim oder Stuhl
- ein Druck- oder Fremdkörpergefühl im Analbereich
- bei vergrößerten Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium: (starke) Schmerzen
Bitte beachten Sie
Suchen Sie bei Blut auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier gleich den Arzt auf. Oft sind vergrößerte Hämorrhoiden die Ursache. Es können aber auch ernste Erkrankungen dahinterstecken. Daher ist zur Sicherheit eine körperliche Untersuchung durch einen Arzt zu empfehlen. Das Gleiche gilt für länger anhaltende Stuhlunregelmäßigkeiten und Schleimabsonderungen.
Symptome wie Blut im Stuhl oder Schmerzen im Analbereich können Anzeichen für vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden) sein. Diese Beschwerden können aber auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten. Um die Diagnose zu sichern, ist daher eine Untersuchung erforderlich. Der Arzt tastet den Analbereich mit dem Finger ab. So kann er knotige Veränderungen leicht feststellen. Zudem spiegelt er den Analkanal (Proktoskopie) und den Enddarm (Rektoskopie). Die Untersuchungen sind in der Regel schmerzlos und ungefährlich.
Vergrößerte Hämorrhoiden müssen nicht zwingend behandelt werden, wenn sie keine oder nur gelegentliche Beschwerden verursachen. Wichtig ist allerdings, dass der Arzt oder Therapeut einen bösartigen Tumor im Bereich des Dick- und Mastdarms (kolorektales Karzinom) ausschließt. In diesem Fall kann eine Spiegelung des Dickdarms (Koloskopie) Gewissheit verschaffen. Insbesondere bei Blutauflagerungen auf dem Stuhl ist eine solche Untersuchung erforderlich.
Komplikationen bei unbehandelten Hämorrhoiden
In der Praxis kommt es oft vor, dass aus falscher Scham nicht mit einem Heilpraktiker oder Arzt über dieses Thema gesprochen und so das Fortschreiten des Hämorrhoidalleidens nicht verhindert wird.
Bei unbehandelten Hämorrhoiden kann es unter anderem zu Analfisteln, Abzessen oder Thrombosen kommen.
Auch ist es wichtig, noch ernstere dahinter liegende Krankheiten ausschließen zu lassen.
Hämorrhoiden vorbeugen: Allgemeine Tipps
- Achten Sie auf eine ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung!
- Trinken Sie ausreichend – mindestens 1,5 bis zwei Liter sollten es am Tag sein, am besten in Form von Wasser, Kräuter- oder, wenn der Magen es verträgt, Früchtetees beziehungsweise Fruchtsaftschorlen.
- Gehen Sie zur Toilette, wenn Sie Stuhldrang verspüren. Weder langes Aufschieben noch ein forcierter Gang zur Toilette sind förderlich. Halten Sie bei Stuhldrang nicht stundenlang ein, sondern geben Sie Ihren Körpersignalen, soweit es geht, nach. Regelmäßiger Stuhlgang bedeutet nicht zwangsläufig, dass er täglich erfolgen muss. Dies ist von Mensch zu Mensch verschieden. Alles im Bereich von zwei- bis dreimal am Tag bis zwei- bis dreimal in der Woche ist hier normal.
- Vermeiden Sie es, zu lange auf der Toilette zu verweilen sowie stark zu pressen. Durch zu starkes Pressen wird ein hoher Druck auf den Analbereich ausgeübt, was vergrößerte Hämorrhoiden begünstigt.
- Sie müssen tagsüber lange sitzen? Achten Sie auf entsprechenden Ausgleich in Ihrer Freizeit. Denn andauerndes Sitzen kann zu einem trägen Darm und einem Blutstau unterhalb der Hüfte führen und so ein Hämorrhoidalleiden fördern. Fahren Sie daher zum Beispiel regelmäßig Rad, gehen Sie spazieren oder schwimmen. So beeinflussen Sie nicht nur Ihre Darmbewegungen positiv, sondern auch alle anderen Körperfunktionen sowie Ihr persönliches Wohlbefinden. Ihren Beckenboden können Sie zusätzlich mit Beckenbodentraining stärken.
- Versuchen Sie, Übergewicht zu vermeiden. Ein hohes Körpergewicht belastet den Enddarm und erschwert dort den Blutkreislauf. Die Gefäße im Analbereich können sich dadurch weiten. Wenn Sie Übergewicht vorbeugen bzw. abbauen, schalten Sie einen Risikofaktor für vergrößerte Hämorrhoiden aus.
Naturheilpraktische Tipps
Bei Hämorrhoiden im Stadium I und II, im leichtem Stadium, sind mit einer naturheilkundlichen Therapie gute Ergebnisse in der Praxis zu verzeichnen.
Neben den von mir in meiner Praxis angebotenen Therapieformen wie Ohrakupunktur, Darmkur, Körper Balance, Fußreflexzonentherapie, Homöopathie und Biochemie, Ernährungstherapie sowie Phytotherapie, können Sie selbst noch folgende Tipps anwenden:
- Klistiere können unter anderem für regelmäßigen und leichten Stuhlgang sorgen.
- Achten Sie auch auf eine sorgfältige Afterhygiene (heiße oder kalte Waschung) mit anschließendem Eincremen des Bereiches.
- Bei akuten Beschwerden haben sich in der Praxis auch Sitzbäder mit Kamillentee oder Eichenrindensud (ca. 38°C, 10-15 Minuten) bewährt.
- Tägliche Aftergymnastik. Ziehen Sie dafür ca. 100 x die Aftermuskulatur ein und lassen wieder los. Dies entleert die Venenknoten und steigert den venösen Abfluss.
- Eine Selbstmassage des Bauchs im Bett kann für eine Verstärkung der Durchblutung des Unterleibs sorgen.
- Vermeiden Sie möglichst kalte Füße, da diese reflektorisch die Unterleibsdurchblutung vermindern.
Phytotherapie
Wenn Sie die sanfte Pflanzenkraft nutzen möchten, habe ich hier für Sie ein Rezept eines Hämorrhoidentees heraus gesucht.
- Je 20 g Löwenzahnblätter, Kamillenblüten, Schafgarben- und Hirtentäschelkraut, Fenchelsamen und 5 g Faulbaumrinde
- Kochendes Wasser aufgießen und 7 Minuten ziehen lassen.
- 6 Wochen lang 3 mal täglich 1 Tasse trinken.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen, erreichen Sie mich am Besten unter +49 170 4551306 oder per E-Mail via Kontakt.