Viele Menschen leiden unter unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen. Manche sogar unter ständiger Übelkeit und Erbrechen. Oftmals denken wir, das ist von zu wenig Sport, zu viel Arbeit, psychischer Überlastung oder eben einfach nur mal was Verdorbenes gegessen. Weniger bekannt ist die Wirkung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf den Organismus und welche Auswege es gibt.
Und manchmal mag es auch zutreffen, dass wir uns im Leben in Umstellungsphasen befinden, wie Pubertät oder Wechseljahre, die aus hormoneller Hinsicht ebenfalls solche Symptome verursachen können.
Eine Überlastung des Organismus durch Dauerstress aufgrund ablaufender Muster wie des „gut Funktionierens“, oder der „Chronifizierung der Entspannungsunfähigkeit“ und damit der Entwicklung einer Übersäuerung, sowie von Mikroentzündungen im gesamten Körper spielt bei diesen zunächst fast harmlos klingenden Symptomen wie Müdigkeit und Muskelschmerzen ebenfalls eine große Rolle.
Nicht zuletzt kommt es vor, dass so ein Mensch psychologisiert wird, dass heißt, dass diese Probleme rein auf Einbildung desselbigen zurückgeführt werden.
Hier folgt nun mein Versuch, einen roten Faden aus diesen Fehldeutungen zu entwickeln und eine mögliche Lösung abzuleiten. Zunächst einmal muss unterschieden werden zwischen Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Nahrungsmittelallergie
Eine Nahrungsmittelallergie löst durch Antikörper vom Typ Immunglobulin E (IgE) eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers gegen bestimmte Nahrungsbestandteile aus. Auch die in Nahrungsmitteln enthaltenen Zusatzstoffe können allergische Symptome auslösen.
Bei Nahrungsmittelallergien reagiert das körpereigene Immunsystem überempfindlich auf eigentlich eher harmlose Inhaltsstoffe bestimmter Lebensmittel.
Manche Inhaltsstoffe lösen keine Allergien, sondern sogenannte Pseudoallergien aus. Der Unterschied ist, dass das Immunsystem durch die Stoffe auf andere Weise aktiviert wird, die Symptome sind jedoch sehr ähnlich oder sogar gleich.
- laufende Nase.
- verstopfte Nase.
- tränende und juckende Augen.
- brennende und geschwollene Augen.
- Niesreiz, häufiges Niesen.
- Husten, Atembeschwerden.
- Juckreiz und Rötung der Haut.
- Hautausschlag, Quaddeln.
In schwereren Fällen entwickeln manche Menschen Quinke Ödem, Atemnot bis hin zu anaphylaktischem Schock, was einer lebensbedrohlichen Situation entspricht. In der Regel sind diesen Menschen die Allergene bekannt, so dass bei der Ernährung, etwaigen Restaurantbesuchen etc. darauf geachtet werden kann.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel treten regelmäßig körperliche Beschwerden auftreten.
Nahrungsbestandteile und Inhaltsstoffe können eine Unverträglichkeitsreaktion hervorrufen, wobei es egal ist, ob sie natürlich oder künstlich sind.
Besonders bekannt für Verdauungsbeschwerden sind Laktose, Gluten, Fruktose, Histamin und Glutamat.
Von einer Nahrungsmittelintoleranz spricht man meiner Erkenntnis nach, wenn der Körper ein Nahrungsbestandteil nicht richtig verdauen und / oder aufnehmen kann. In so einem Fall wird der Nahrungsbestandteil zu Abbauprodukten zersetzt, die Beschwerden hervorrufen. Meist wird dies durch einen Enzymmangel oder -defekt hervorgerufen.
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit macht sich nach dem Verzehr eines entsprechenden Lebensmittels meist durch typische Verdauungsbeschwerden bemerkbar. Auf Dauer kann so eine Unverträglichkeit sogar zur Gewichtsabnahme oder Mangelerscheinungen führen.
Zu den typischen Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit gehören:
- Durchfall
- Verstopfung
- Blähungen
- Übelkeit / Erbrechen
- Magenschmerzen
- Aufstoßen
- Bauchschmerzen
- Gewichtsabnahme
- Appetitlosigkeit.
Neben allgemeinen Verdauungsbeschwerden leiden manche Betroffenen auch an speziellen Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Die Beschwerden sind individuell verschieden. Gerade bei Schilddrüsenthemen, Neurodermitis oder Schuppenflechte, Sinusitis und möglicherweise damit gekoppelter Heuschnupfen bzw. Pollenallergie sollte meiner Einschätzung nach für die Betroffenen die individuellen Allergene bzw. Trigger selbiger bei Nahrungsmitteln unbedingt gefunden werden.
Entwicklung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
In der Regel ist es so, dass wir uns scheinbar „zu Tode fressen“, wie es die russische Wissenschaftlerin Galina Schatalowa einst gnadenlos formulierte.
Durch Fehlernährung, Junk Food, zu viel Zucker, Alkohol, sowie fehlende Bitterstoffe und Vitalstoffe, Medikamente und Stress wird die Darmschleimhaut erheblich belastet. Hinzu kommen Toxine aus Umwelt, Kosmetika, Waschmittel, Haushaltsgegenständen, Wäsche, Farbe usw.. Die Darmschleimhaut, die ebenfalls an der Entgiftungsleistung des Körpers beteiligt ist, wird durchlässig.
In so einem Fall finden wir in der Stuhlprobe zum Beispiel Zonulin, Alpha-1-Antitrypsin, Calprotectin sowie Verdauungsrückstände wie Eiweiß, die auf einen entzündlichen Prozess sowie einen löchrigen Darm (Leaky Gut) hinweisen können.
Durch einen so genannten löchrigen Darm gelangen Stoffe, die wir über die Nahrung aufnehmen, direkt in die Blutbahn. Das führt zu einer Mehrbelastung mit bestimmten Stoffen, was wiederum eine Überreaktion des Immunsystems verursacht. Die Konsequenz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Allergie sowie darauf resultierende Maldigestion und auch Malabsorption.
Auswege aus Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Selbst wenn Nahrungsmittelunverträglichkeiten noch unbekannt sind, da ein unspezifisches Symptom wie Müdigkeit meist nicht darauf geschoben wird, kann für Sie die Untersuchung auf Nahrungsmittelunverträglichen und Allergien interessant sein.
In der Praxis berichten Patienten oft, dass schon allein mit Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel eine Verbesserung des Wohlbefindens und eine Linderung der Beschwerden einherging.
Zum Beispiel hatte ein jahrelanges nächtliches Erbrechen sein jähes Ende gefunden, nachdem eine Milchunverträglichkeit bestätigt wurde und diese Milch mit Honig fortan nicht mehr zum abendlichen Ritual gehörte.
Wie finden wir nun heraus, was Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet?
Bei Schilderung Ihrer Symptome während des Anamnesegespräches und auch durch den vorab zugesendeten Fragebogen erhärten sich sozusagen die Verdachtsmomente.
Mittels Stufendiagnostik können je nach Geldbeutel folgende Testmöglichkeiten vorgenommen werden:
- Stuhldiagnostik
- Atemgastest bei Verdacht auf SIBO (Dünndarmfehlbesiedlung)
- Langer Weg in Eigenverantwortung eines strukturierten Patienten: Weglassen einzelner Nahrungsmittel(-gruppen) und nach ca. 1 Woche Provokationstest
- Kurzer Weg über Labordiagnostik z.B. :
- Atemgastest für Fruktose / Sorbit / Laktose
- Histamin im Stuhl / Blut / Urin
- Blutabnahme bei Glutenunverträglichkeit
- Blutabnahme für IgG4 – IgE Nahrungsmittelscreen
Nach Befunderteilung besprechen wir Ihre Möglichkeiten und gehen Schritt für Schritt in Ihrem Tempo durch den Prozess.
Zu diesem Weg gehören die Behandlung der Darmschleimhaut, der Ausgleich von Mangelzuständen genauso wie das zeitweise Weglassen der hochgradig triggernden Nahrungsmittel bzw. Allergene. Unterdessen lernen Sie, ausreichend stilles Wasser zu trinken. Dies ist ein wichtiger Schritt, denn ausreichende Trinkmenge sorgt ebenfalls für eine gute Entgiftung via Niere und Blase.
Es sollte Betroffenen bewusst sein, dass diese Therapie nicht durch die Einnahme eines Medikaments ausschließlich erfolgen kann. Durch Veränderung der Lebensweise, eventuell vorhandener Glaubenssätze und der Ernährung, sowie das Erkennen und Ausschalten des inneren Sabboteurs, kann sehr viel Besserung erreicht werden. Vielfach haben wir es hier mit langjährigen Symptomen zu tun. Bitte seien Sie also mit sich geduldig. Jede Veränderung, auch die zum Guten, braucht ihre Zeit.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie weitere Fragen haben oder gerne einen Beratungstermin am Telefon bevorzugen, erreichen Sie mich am Besten unter +49 170 4551306 oder per E-Mail via Kontakt.