Erschöpfung

Erschöpfung

Erschöpfung – Kennen Sie das, wenn Sie morgens komatös erwachen. Der Schlaf also so unzureichend war, dass Sie kaum aus den Federn kommen. Tagsüber geht es weiter so. Sie können sich schlecht konzentrieren, schlecht erinnern und sind auch nicht wirklich aufnahmefähig.

Abends fallen Sie todmüde ins Bett und können doch nicht wirklich gut ein- und durchschlafen. Mit purer Willenskraft schleppen Sie sich durch die Tage bis zum nächsten Wochenende, bis zum nächsten Urlaub. Sollte nun noch ein unerwartetes stressiges Ereignis hinzukommen, stehen Sie womöglich kurz vor oder bereits mitten in einem Burnout.

Was ist passiert? Ihre Nebennieren haben schlappgemacht. Aber erstmal ganz von vorne…

Stadien der Erschöpfung

Betrachten wir die Wirkung von Vitamin D, konnte in Studien nachgewiesen werden, dass Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit durch ausreichende Aufnahme und Bildung von Vitamin D reduziert werden konnte. Auch Johanniskraut hebt die Stimmung, fördert die Leistung und wird durchaus bei nervöser Unruhe, Schlafstörungen, Angst, Reizbarkeit und leichten Depressionen verabreicht. Medizinische Tees bei nervösen Erregungszuständen und Einschlafstörungen wären eine weitere Lösung aus dem Reformhaus, um den meist am Anfang stehenden Schlafstörungen zu begegnen.

Schlafstörungen und innere Unruhe sind ein Zeichen fehlender Regeneration. Hier gesellt sich gern ein ganzer Rattenschwanz an weiteren Symptomen hinzu: Kopfschmerzen, Infektanfälligkeit, Atembeschwerden, Tinnitus, Schwindel, Tachykardien, Magen-Darm-Probleme, Reizdarm, Schmerzen in den Muskeln (Fibromyalgie?), Ess-Störungen und sexuelle Störungen, auch vermehrt Unfälle.

Im Übrigen kann die Anzahl der Aufwachphasen nicht nur mit einer vollen Blase, sondern unter anderem auch mit dem Cortisolspiegel, d.h. den Ausschüttungen aus der Nebennierenrinde, zusammenhängen.

Erschöpfung durch Nebennierenschwäche zeigt, wie Hans Selye bereits 1946 in seinem Adaptionsmodell beschrieb, primär 3 Phasen auf:

  • Alarm = Kampf oder Flucht: beschreibt den hohen Stresspegel mit der Folge eines erhöhten Cortisolspiegels. In dieser Phase sind die Betroffenen selten krank und nehmen auch des Öfteren an Gewicht zu.
  • Widerstand = Resistenz: Hier tritt ein abnehmender Cortisolspiegel ein, mit der Folge einer veränderten Tages- und Biorhythmik
  • Erschöpfung: Es liegt ein erniedrigter Cortisolspiegel vor, die Nebennierenrinde ist erschöpft. Patienten berichten in dieser Phase von Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Infektanfälligkeit. Nach Selye geht dieser Zustand bis in das Vollbild eines Burnout-Syndroms.
Müdigkeit und Darmprobleme

Mögliche Ursachen der Erschöpfung erkennen

Wer sich gerade in diesen Zeiten besser aufstellen möchte, um zum Beispiel Stressresilienz zu erreichen, tut gut daran, sich über mögliche Stressoren zu informieren und wie man darauf reagieren möchte. Wie gut kennen Sie sich, ist hier die Frage? Was davon liegt außerhalb Ihres Wirkbereichs und können Sie somit nicht beeinflussen, sondern nur adaptieren?

Meiner Meinung nach sind 4 Kategorien auszumachen, die einen wesentlichen Einfluss auf uns ausüben. Bei ungünstiger Konstellation können diese Einflüsse Erschöpfung auslösen:

  1. Psyche
    • Ängste und depressive Struktur
    • Selbstwertproblematik
    • Hohe Erwartungen – strenges Über-Ich
    • Bindungsstörungen – Trennungen
  2. Körper
    • Mangelernährung, auch Nährstoffmangel
    • Licht- und Bewegungsmangel
    • Infektionen (z. B. Epstein-Barr-Reaktivierung)
    • Reduzierter emotionaler Ausdruck
  3. Soziale Einflüsse
    • Wenig Anerkennung
    • Arbeit und Familie
    • Medien
    • Kaum Erholung – Dauerstress
  4. Noxen
    • Toxine
    • Chemikalien
    • Ozon
    • Radioaktivität
    • Schwermetalle

Symptome der Erschöpfung

Interessant ist, dass während der ersten beiden Phasen der Alltag mit Willenskraft noch gut bzw. relativ gut durchstanden werden kann. Und seien wir mal ehrlich, wer möchte nicht die/der „Gute“ sein, gelobt von Partner, Kindern oder dem Chef. So konditionieren wir uns aufs „Durchhalten“, „Funktionieren“. Bis zu dem Tag, wo der Körper rebelliert.

Mögliche Symptome einer Nebennierenschwäche zeigen sich meiner Erkenntnis nach durch:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung
  • Geringe Stressintoleranz, zum Teil Überforderung
  • Erniedrigte Körpertemperatur
  • Schlechte Konzentrationsfähigkeit
  • Erhöhte Entzündungsneigung
  • Depression und Ängstlichkeit, Tendenz zum Zittern unter Druck
  • Verschlechterte Wundheilung
  • Zyklusstörungen
  • Immundefizite
  • Nicht zunehmen, aber auch nicht abnehmen können
  • Verbesserung bei weniger Stress
  • Erst hoher Blutdruck, dann niedriger Blutdruck
  • Nächtliches Schwitzen – Achtung wenn Männer darüber klagen

Wie Erschöpfungs- / Burnout- gefährdet sind Sie?

Stress und Cortisolüberlastung kommt direkt auch im Hirn beim Hippocampus an und hinterlassen eine passagere (reversible) Störung der Neuronen. Dies hat zur Folge, dass das Gedächtnis und die räumliche Orientierung nachlässt. Unser Anpassungsvermögen an Veränderungen bereitet zunehmend Schwierigkeiten. Schlafstörungen  führen zu einem dauermüden Zustand. Wir sind nicht mehr belastbar.

In so einem Zustand platzen manchmal selbst die Ruhigen unter uns vor Wut aus sich heraus. Was vorher gern erledigt wurde, kommt einem nun wie Ausbeutung vor. Der Konsum an Kaffee, Tabak, Süßigkeiten und auch Alkohol steigt. Wenn das Abschalten selbst nachts, an Wochenenden oder im Urlaub nur noch schlecht klappt, folgt der Rückzug vom Freundeskreis oder geliebten Hobbys.

Alte kindliche Ängste kommen hoch. Resigniert, hoffnungslos und depressiv fragt man sich in einem solchem Zustand nach dem Sinn. Neigung zum plötzlichem Weinen, scheinbar grundlos, aufsteigende Schuldgefühle, Verlust von Konfliktfähigkeit können Symptome der eingeschränkten Belastbarkeit sein.

Ängste vor der Zukunft, dem Kontrollverlust, Beziehungsängste und auch Panikattacken können sich einstellen.

Sollten Sie bei dieser Aufzählung das eine oder andere an sich bemerken, denken Sie immer daran, es ist ein Zustand. Holen Sie sich Hilfe.

Stressmanagement bei Erschöpfung

Was Sie selbst tun können:

  • Machen Sie kleine Pausen, z.B. tief ausatmen, 3 Minuten Meditation, 30 Minuten Nichts-Tun.
  • Waldbaden.
  • Wechselduschen.
  • 60 Sekunden Lachen.
  • Tagebuch führen: Schreiben Sie jeden Tag auf wofür, für wen, für was Sie dankbar sind (min. 10).

Behandlungsstrategie bei Erschöpfung in der naturheilkundlichen Praxis

In der naturheilkundlichen Praxis kann durchaus Einfluss genommen werden auf Ihr gesamtes Wohlbefinden.

Durch gezielte Labordiagnostik ist es möglich Ursachen zu finden und zu behandeln.

Je nach Symptomenausprägung ist es hilfreich, die Behandlung durch mehrere Therapeuten unterstützen zu lassen, ob Arzt, Coach, HP Psych, Personal Trainer.

In meiner Praxis gehe ich so vor:

  1. Anamnese (Fragebogen und anschließendes ausführliches Gespräch)
  2. Stufenweise Labordiagnostik
    • Blutbild, Vitalstoffprofil
    • Cortisol-Tagesprofil (Speicheltest)
    • Neuro-Balance-Profil (Cortisol-Tagesprofil, DHEA, Nor-, Adrenalin, Dopamin, Serotonin)
    • Stuhlprobe (Florastatus, Verdauungsrückstände, Gallensäuren, Pankreaselaste, Calprotectin, Zonulin, Alpha-1-Antitrypsin, sekretorisches IgA, Mikrobiom)
    • Urintest (Neurotransmitter / Nachweis gestörter Tryptophan-Mechanismus)
  3. Therapieplan (ausführliches Gespräch und begleitete schrittweise Umsetzung)
  4. Fortlaufende Betreuung, Termine nach Absprache

Mein Therapieplan beruht auf Erfahrungen der Naturheilkunde. Nach Bedarf kommen die von mir angebotenen Verfahren zum Einsatz.

Voll im Leben und voller Energie sein – wenn das Ihr Wunsch ist, dann nehmen Sie noch heute Kontakt zu mir auf.

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